Irans Präsident bei seltenem Besuch in Syrien - Drohungen an Israel

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Iran,

Nach mehr als einem Jahrzehnt ist erstmals wieder ein iranischer Präsident ins Bürgerkriegsland Syrien gereist.

HANDOUT - Bashar Assad (r), Präsident von Syrien, und Ebrahim Raisi, Präsident des Iran, begrüssen sich in Damaskus. Foto: Uncredited/Facebook page of the Syrian Presidency/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
HANDOUT - Bashar Assad (r), Präsident von Syrien, und Ebrahim Raisi, Präsident des Iran, begrüssen sich in Damaskus. Foto: Uncredited/Facebook page of the Syrian Presidency/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits - sda - Keystone/Facebook page of the Syrian Presidency/Uncredited

Das Wichtigste in Kürze

  • Erstmals seit über 12 Jahren hat ein iranischer Präsident wieder Syrien besucht.
  • Ebrahim Raisi wurde am Mittwoch in Damaskus von Machthaber Baschar al-Assad empfangen.
  • Die beiden Länder eint der Hass auf den gemeinsamen Erzfeind Israel.

Ebrahim Raisi wurde am Mittwoch in Damaskus von Machthaber Baschar al-Assad empfangen, wie syrische und iranische Staatsmedien meldeten. Die beiden Länder unterhalten gute Beziehungen, vor allem im Bereich der militärischen Zusammenarbeit.

Der Regierungschef traf in Begleitung mehrerer Staatsminister ein. Vor Raisi hatte zuletzt der Hardliner Mahmud Ahmadinedschad 2010 Syrien besucht.

Iran will Achse des Widerstandes

Der Iran baut seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region aus, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine «Achse des Widerstands» gegen seinen Erzfeind Israel zu schaffen.

In Syrien unterstützt die Islamische Republik Assad, der im vergangenen Jahr auch nach Teheran reiste. Seit Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien im Jahr 2011 stand Syriens Präsident international in der Kritik und war lange isoliert.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu - POOL/AFP/Archiv

Seit Jahren tragen die Islamische Republik und Israel einen Schattenkrieg in der Region aus, der sich Experten zufolge in den vergangenen Monaten verschärfte. Immer wieder greift Israels Luftwaffe Ziele im Nachbarland Syrien an, um eine Aufrüstung der mit dem Iran verbündeten Milizen einzudämmen. Erst in der Nacht auf Dienstag wurde wieder der Flughafen in Aleppo bombardiert.

Drohungen in Richtung Tel Aviv

Raisi erneuerte kurz vor seiner Reise in einem Interview mit dem libanesischen Fernsehsender Al-Majadin seine Drohungen an Israel. «Der erste Fehler und Schritt, den die zionistische Einheit macht, wird ihr letzter sein, und es wird dieses Ding namens zionistische Einheit nicht mehr geben», sagte Raisi und fügte hinzu: «Syrien stand schon immer an der vordersten Front der Achse des Widerstands.» Das israelische Aussenministerium wollte die Reise nicht kommentieren.

Am Freitag reiste Irans Aussenminister Hussein Amirabdollahian in den Süden Libanons direkt an die Grenze zum Erzfeind. Israel verstehe «nur die Sprache der Gewalt», sagte der Minister in einem Interview. So nah an die Grenze kommen iranische Politiker selten. Auch im Libanon übt Teheran grossen Einfluss mit der Unterstützung der mächtigen Schiitenorganisation Hisbollah aus.

In Jordanien leben bereits mehr als 660'000 Menschen aus Syrien in Flüchtlingslagern.
In Jordanien leben bereits mehr als 660'000 Menschen aus Syrien in Flüchtlingslagern. - Keystone

Raisis Besuch folgt auf eine Annäherung Syriens mit mehreren Nachbarstaaten und früheren Rivalen in der Region in den vergangenen Monaten. Am Montag trafen sich die Aussenminister Jordaniens, Saudi-Arabiens, Ägyptens und des Iraks mit ihrem syrischen Amtskollegen Faisal al-Mikdad. Viel diskutiert wird eine mögliche Rückkehr Syriens zur Arabischen Liga.

Im März 2011 gingen in Syrien im Zuge der arabischen Aufstände zahlreiche Menschen gegen Assads Führung auf die Strasse. Dessen Sicherheitskräfte gingen mit Gewalt gegen die Demonstranten vor. Daraus entwickelte sich ein Bürgerkrieg mit internationaler Beteiligung, der bis heute andauert. Neben dem Iran unterstützt auch Russland Assads Herrschaft.

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