Israel billigt Waffenruhe mit Hisbollah – Beginn am Mittwoch
Das israelische Sicherheitskabinett hat eine von den USA vermittelte Waffenruhe mit der Hisbollah im Libanon gebilligt, die am Mittwochvormittag in Kraft tritt.
Das israelische Sicherheitskabinett unter Leitung von Regierungschef Benjamin Netanjahu hat eine Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz gebilligt. Die Vereinbarung wurde laut «SRF» von den USA vermittelt und soll zunächst für 60 Tage gelten.
Netanjahu warnte jedoch: «Die Dauer der Waffenruhe hängt davon ab, was im Libanon geschieht».
Nach der Einstellung der Kämpfe soll sich die Hisbollah hinter den Litani-Fluss, etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze, zurückziehen. Israels Bodentruppen sollen laut «Tagesschau» innerhalb von 60 Tagen aus dem Libanon abziehen.
Überwachung und Sicherheitsmassnahmen
Die Vereinbarung sieht vor, dass eine Staatengruppe unter Führung der USA und der Unifil die Einhaltung der Waffenruhe überwachen soll. Die libanesische Armee soll im Grenzgebiet stationiert werden, um eine Rückkehr von Hisbollah-Kämpfern zu verhindern.
Netanjahu betonte: «Mit dem vollen Einverständnis der USA behalten wir die volle militärische Handlungsfreiheit».
Israel behält sich das Recht vor, bei unmittelbaren Bedrohungen sofort militärisch zu reagieren.
Herausforderungen und Kritik
Die Umsetzung der Vereinbarung könnte sich aber als schwierig erweisen. Es bestehen Zweifel, ob eine erneute Aufrüstung der Hisbollah verhindert werden kann.
Zudem gibt es Bedenken bezüglich der Effektivität der libanesischen Armee bei der Sicherung des Grenzgebiets.
Bewohner von Ortschaften im Norden Israels kritisierten die Waffenruhe. Der Bürgermeister von Kiriat Schmona, Awichai Stern, äusserte: «Ich verstehe nicht, wie wir vom totalen Sieg zur totalen Kapitulation gekommen sind».
Bilanz des Konflikts
Seit Kriegsbeginn wurden im Libanon bei israelischen Angriffen nach offiziellen Zahlen mehr als 3700 Menschen getötet und etwa 15'500 verletzt. In Israel gab es im selben Zeitraum durch Angriffe der Hisbollah 76 Tote.
Die Mehrheit davon waren Zivilisten, und mehr als 700 Verletzte.
Die Waffenruhe bietet eine Chance zur Deeskalation, jedoch bleiben viele Herausforderungen bestehen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Vereinbarung zu einer dauerhaften Stabilisierung der Region beitragen kann.