Rund 1000 Juden aus Äthiopien dürfen nach Israel einwandern. Um die «Falasch Mura» tobt seit langem ein Streit.
Jüdische Gemeinde
Die neue Gebührenverordnung für den Freiburger Stadtfriedhof ruft bei der jüdischen Gemeinde Unverständnis hervor. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erlaubt 1000 äthiopischen Juden die Einreise.
  • «Falasch Mura» sind Juden die, zum Teil unter Zwang, zum Christentum konvertiert sind.
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Nach jahrelangem Streit erlaubt Ministerpräsident Benjamin Netanjahu rund 1000 äthiopischen Juden die Einwanderung nach Israel. Dies seien Äthiopier, deren Kinder schon in Israel lebten, sagte Netanjahu am Montag.

Israel erlaubt zwar allen Juden die Einwanderung. Um die «Falasch Mura» gibt es aber seit langem Streit, weil sie, zum Teil unter Zwang, zum Christentum konvertiert sind.

Israel hat in der Vergangenheit Tausende dieser äthiopischen Juden mit grossangelegten Operationen ins Land geholt. Doch immer noch sind rund 8000 Menschen dort, die sich als jüdisch bezeichnen und nach Israel einwandern wollen.

Avi Jalu, ein Aktivist der äthiopischen Gemeinde in Israel, lobte und kritisierte die Aussagen Netanjahus. «Das ist eine sehr wichtige Entscheidung, aber es braucht ein komplettes Programm, damit alle 8000 kommen können», sagte er. «Es geht nicht darum, dass sie keine Juden sind, es geht darum, dass sie schwarz sind. Wenn sie weiss wären, würden alle kommen.»

Mittlerweile leben nach Medienberichten rund 120'000 Juden mit äthiopischen Wurzeln in Israel. Ihre soziale Integration gestaltet sich allerdings als schwierig. Am Arbeitsplatz, bei der Wohnungssuche oder der Vergabe staatlicher Leistungen sehen sie sich diskriminiert. Es kam zudem wiederholt zu rassistischen Übergriffen.

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