Israel: Holocaust-Gedenkstätte rügt Musks Aussage zur Nazizeit
Elon Musk kritisiert den Umgang Deutschlands mit seiner dunklen Vergangenheit, Yad Vashem reagiert.
Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem rügt Aussagen des US-Milliardärs Elon Musk beim AfD-Wahlkampfauftakt, dass es in Deutschland «zu viel Fokus auf vergangene Schuld» gebe und man dies hinter sich lassen müsse.
«Entgegen dem Rat Elon Musks sollte die Erinnerung und Anerkennung der dunklen Vergangenheit des Landes und seiner Menschen zentral bei der Gestaltung der deutschen Gesellschaft sein», schrieb der Leiter der Gedenkstätte in Israel, Dani Dajan. «Dies nicht zu tun, ist eine Beleidigung der Opfer des Nationalsozialismus und eine klare Gefahr für die demokratische Zukunft Deutschlands.»
Musk hatte am Samstag in einer Videobotschaft beim AfD-Wahlkampfauftakt in Halle (Saale) auch gesagt, Kinder sollten nicht für die Sünden ihrer Urgrosseltern verantwortlich gemacht werden.
Musk mischt sich erneut ein
Vier Wochen vor der Bundestagswahl hatte sich der Multimilliardär erneut auf grosser Bühne in den deutschen Wahlkampf eingeschaltet und für die AfD geworben. Stolz darauf zu sein, deutsch zu sein, sei ok, sagte der Trump-Berater und Tesla-Chef in seiner Botschaft ausserdem.
Musk hatte vor Weihnachten mit der Aussage, nur die AfD könne Deutschland retten, und mit einem späteren Live-Gespräch mit Parteichefin und Kanzlerkandidatin Alice Weidel viel Unruhe in den deutschen Wahlkampf gebracht. Kritiker werfen ihm vor, mit Hilfe seiner enormen Reichweite auf seiner Plattform X den Ausgang der Bundestagswahl beeinflussen zu wollen.