Israel: Iran hat angekündigt, uns anzugreifen
Im Nahen Osten herrscht angespanntes Warten auf Vergeltungsschläge des Irans auf Israel. Die neuesten Entwicklungen gibt es hier im Ticker.
Das Wichtigste in Kürze
- Ganz Israel trifft Vorkehrungen für einen massiven Gegenschlag der Iraner.
- Der genaue Zeitpunkt der Angriffe ist unklar, könnte aber unmittelbar bevorstehen.
- Hier gibt es die neuesten Entwicklungen zum Nahen Osten im Ticker.
Im Nahen Osten herrscht angespanntes Warten auf angekündigte Vergeltungsschläge des Irans und seiner Verbündeten gegen Israel. Angesichts gegenseitiger Drohungen wird befürchtet, es könnte in der Folge ein grösserer Krieg ausbrechen.
Der Iran wolle zwar keine Eskalation in der Region, Israel müsse aber definitiv bestraft werden, sagte der iranische Aussenamtssprecher Nasser Kanaani. Der genaue Zeitpunkt der Angriffe ist unklar, könnte aber nach Medienberichten unmittelbar bevorstehen.
Auslöser der gefährlichsten Krise in der Nahost-Region seit Jahrzehnten waren tödliche Anschläge auf zwei hochrangige Ziele des israelischen Sicherheitsapparats: Hamas-Auslandschef Ismail Hanija in Teheran und Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukr in Beirut.
Zum Angriff auf Schukr bekannte sich Israel, zum Anschlag auf Hanija gab es bislang keine offiziellen Äusserungen dieser Art aus Jerusalem. Der Iran und die mit ihm verbündete Hamas machen den jüdischen Staat in beiden Fällen verantwortlich.
Die neuesten Entwicklungen im Nahen Osten gibt es hier im Ticker:
Israel: Iran hat uns mitgeteilt, dass er uns angreift
23.20: Israels Aussenminister Katz sagte am späten Montagabend, dass der Iran beschlossen habe, sein Land anzugreifen. Die iranische Botschaft sei demnach vom ungarischen Aussenminister überbracht worden, der mit Katz telefoniert habe. Dieser wiederum habe die Informationen vom amtierenden iranischen Aussenminister Ali Bagheri erhalten.
«Der Iran hat uns mitgeteilt, dass er beabsichtigt, Israel anzugreifen», sagte Katz: «Die Welt sollte vom Iran einen hohen Preis für seine aggressiven Handlungen verlangen», fügte er hinzu.
Trump geht von iranischen Angriff noch am Montagabend aus
22.01: Donald Trump hat in einem Livestream gesagt, dass er gehört habe, dass es noch am Montagabend zu einem Angriff aus Israel komme. Trump sagte, er habe diese Information nicht von streng geheimem Quellen, obwohl er nicht angab, woher er die Informationen tatsächlich hatte. «Ich höre, dass es heute Abend einen Angriff durch den Iran geben wird, Israel wird heute Abend angegriffen, ich sage es Ihnen jetzt.»
Jordanien bereitet Luftverkehr auf iranischen Angriff vor
21.31: Jordanien hat Flugzeuge in seinem Luftraum auf einen möglichen Angriff Irans auf Israel vorbereitet. Alle ankommenden Maschinen müssten vorab mit Treibstoff für 45 zusätzliche Minuten Flug betankt werden, heisst es in einem Sicherheitshinweis der zivilen Luftfahrtbehörde des Landes. Der Hinweis der jordanischen Behörde gilt bis Dienstagabend um Mitternacht (MESZ).
US-Regierung bemüht sich weiter um Deeskalation
20.55: Die US-Regierung bemüht sich weiter um Deeskalation im Nahen Osten. Es sei ein «entscheidender Moment für die Region», sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, in Washington. US-Aussenminister Antony Blinken habe mit seinem ägyptischen Amtskollegen Badr Abdelatty und mit Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani gesprochen – mit dem Ziel, Spannungen abzubauen.
«Eskalation ist in niemandes Interesse», betonte Miller. «Sie liegt nicht im Interesse eines einzelnen Landes. Sie liegt nicht im Interesse der Region und schon gar nicht im Interesse der Millionen Zivilisten.» Seit dem 7. Oktober habe es verschiedene Momente gegeben, in denen die Gefahr einer Eskalation besonders akut gewesen sei. «Jetzt ist einer dieser Zeitpunkte», so Miller.
Iran beruft Treffen islamischer Länder ein
20.10: Der Iran will mit den islamischen Ländern über die Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija in Teheran beraten. Dafür ist am Mittwoch auf der Ebene der Aussenminister eine Dringlichkeitssitzung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit in Saudi-Arabien geplant, wo die OIC ihren Sitz hat.
Bei dem Treffen in der Küstenstadt Dschidda solle es um die «Verbrechen der israelischen Besatzung» gehen, darunter die «Ermordung» Hanijas im Iran, teilte die Organisation mit, der 57 islamische Länder angehören.
Der Iran hat die OIC-Sitzung nach Darstellung des Aussenministeriums in Teheran gemeinsam mit Pakistan beantragt. Die Organisation versteht sich als Stimme der muslimischen Welt. Anders als in der kleineren Arabischen Liga gehören ihr auch einflussreiche nicht-arabische Staaten an, darunter der Iran, Pakistan und die Türkei.