Israel will bis 2025 Erdgas nach Europa liefern
Das Wichtigste in Kürze
- Israel will bis 2024/2025 mithilfe einer Pipeline Erdgas nach Europa liefern.
- Die EU stellt fast 80 Millionen Franken für die Machbarkeitsstudie und Planung bereit.
Israel will nach Angaben seines Energieministers bis 2025 durch eine Riesenpipeline Erdgas nach Europa liefern. Ein entsprechendes Abkommen mit Griechenland, Zypern und Italien solle bis Anfang Februar unterzeichnet werden, sagte Minister Juval Steinitz dem israelischen Armeesender heute Sonntag. Auch aus Zypern sind Gaslieferungen vorgesehen.
Ein Jahr nach Abschluss einer Machbarkeitsstudie der Europäischen Union mit positiven Ergebnissen hätten die vier beteiligten Länder sich grundsätzlich geeinigt, sagte Steinitz.
6,8 Milliarden Franken
Die 2100 Kilometer lange Pipeline soll ersten Studien zufolge umgerechnet rund 6,8 Milliarden Franken kosten. Durch die Pipeline in bis zu 3000 Metern Tiefe auf dem Grund des Mittelmeeres soll Erdgas aus den reichen Vorkommen im Meer vor Israel nach Zypern und von dort nach Kreta und über das griechische Festland nach Italien gebracht werden.
Auch die Teilnahme weiterer Länder sei in Zukunft möglich, wenn alle vier Länder zustimmten, teilte das israelische Energieministerium mit. Die Europäische Union habe fast 80 Millionen Franken für die Machbarkeitsstudie und Planung bereitgestellt.
Im Jahr 2024/2025
Steinitz sagte, nach der offiziellen Unterzeichnung müsse binnen eines Jahres die Finanzierung der Pipeline durch den privaten Sektor geklärt werden. Die Verlegung werde weitere vier bis fünf Jahre dauern. «Wenn alles wie geplant verläuft, rechnen wir damit, dass Israel im Jahre 2024/2025 zu einem Energielieferanten Europas wird», sagte der Minister. Dies sei von «grosser wirtschaftlicher und politischer Bedeutung».
Vor einem Jahr hatten die Energieminister Israels, Zyperns, Griechenlands und der Botschafter Italiens in Zypern in Nikosia eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) unterzeichnet. Anwesend war damals auch der für Energie zuständige EU-Kommissar, Miguel Arias Cañete.