Israeli wollen Hilfslieferungen stoppen

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Israel,

Israeli wollen mit Protesten Hilfslieferungen stoppen. Es sei ihre Aufgabe, jüdische, israelische Babys gegenüber palästinensischen zu priorisieren.

Gaza
Israelis haben sich an der Grenze zum Gazastreifen versammelt, um die Hilfslieferungen aufzuhalten. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Gaza-Grenzübergang Kerem Schalom versuchen Israeli, die Hilfslieferungen zu stoppen.
  • Sie wollen Hilfsgüter erst passieren lassen, wenn alle Geiseln zurück sind.
  • Die humanitäre Krise bezweifeln sie, die Hamas gebe Lebensmittel nicht an Kinder weiter.

Seit Monaten verschlechtert sich die humanitäre Lage im Gazastreifen. Seit der Hamas-Attacke auf Israel und der Gegenoffensive des Landes kommen zu wenig Hilfslieferungen ins Land. Einige Israelis finden aber, dass zu viele Hilfsgüter reingehen – trotz der grossen Hungersnot.

Wie CNN berichtet, kommt es deswegen seit Wochen am Grenzübergang Kerem Schalom zu Protesten. Angehörige von Geiseln und Siedler versuchen, die Lastwagen der Hilfsorganisationen zu stoppen.

Gaza
Eine protestierende Israelin erklärt ihre Motivation gegenüber CNN. - Screenshot CNN

«Wer kontrolliert, was in den Reissäcken wirklich drin ist?», fragt eine Protestierende. Sie ist überzeugt: «Darin befindet sich Munition für die Hamas.» Sie wirft den Terroristen auch vor, die Lebensmittel nicht zu den Zivilisten weiterzuleiten. «Wenn wir wüssten, dass die Lieferungen zu den Kindern gingen, würden wir nicht protestieren.»

Eine andere Demonstrantin sagt gegenüber CNN, dass das Essen direkt in die Hamas-Tunnels ginge. Auf die Hungersnot angesprochen, erklärt sie: «Wenn sie verhungern, dann sollen sie die Geiseln zurückgeben.» Sie fordert, dass kein einziges Brot nach Gaza komme, solange die Verschleppten nicht frei sind.

«Müssen israelische Babys priorisieren»

Dass es eine humanitäre Krise gibt, bezweifeln die Protestierenden. Und auch wenn, sei es «mein Recht und meine Aufgabe, jüdische, israelische Babys gegenüber palästinensischen Babys zu priorisieren».

Hamas
Die Protestierenden fürchten, dass mit den Hilfslieferungen Munition und andere Güter zu den Hamas-Terroristen gelangen. - keystone

Zu Beginn der Proteste konnten die Demonstranten die Lastwagen mit Hilfsgütern aufhalten. Mittlerweile greifen die Grenzpolizisten vermehrt ein und hindern Personen an der Blockade. Dabei dürften deren Aktionen auf viel Unterstützung stossen: Laut Umfragen sind 68 Prozent der jüdischen Israeli gegen Hilfslieferungen für Gaza.

Befürworten Sie die Lieferungen von Hilfsgütern nach Gaza?

International wächst aber der Druck auf Israel, seinen Pflichten als Besatzungsmacht nachzukommen. Die USA planen nun einen anderen Weg für Hilfslieferungen: Sie wollen einen temporären Hafen an der Küste des Gazastreifens bauen.

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Kommentare

User #1067 (nicht angemeldet)

Warum hilft man immer noch den Hamas? Sie sollen endlich die Geiseln frei lassen. Die Welt schaut einfach zu und macht nichts! Ich verstehe das nicht.

User #1333 (nicht angemeldet)

Wird Nau von den Israelis unterstützt? Ich werde dauernd zensiert, sieht so die Meinungsäusserung aus.

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