Israels Armee: Ziele im Süden des Libanons angegriffen
Israel greift erneut Ziele der Hisbollah im Südlibanon an – in Reaktion auf Raketenangriffe.
Israels Militär hat nach eigenen Angaben erneut Ziele der Schiiten-Miliz Hisbollah im Südlibanon beschossen. Artillerie und Kampfjets hätten Raketenabschussstellungen und andere militärische Einrichtungen der Hisbollah angegriffen, teilte die Armee am Montag mit. Das Vorgehen der israelischen Streitkräfte sei als Antwort auf den Abschuss zahlreicher Geschosse erfolgt, die die Hisbollah über die libanesisch-israelische Grenze abgefeuert hatte.
Die Hisbollah bestätigte am Montag drei Attacken gegen Israel. Die israelischen Angriffe zielten demnach unter anderem auf eine Kommandozentrale in Dschibain sowie auf Militäranlagen in Labuneh, Beit Lif und Barachit ab. Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es in der israelisch-libanesischen Grenzregion immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah.
Konflikt eskaliert: Solidarität oder Provokation?
Die libanesischen Milizen behaupten, Israel aus «Solidarität» mit den Kämpfenden im Gazastreifen anzugreifen. Sowohl die Hamas als auch die Hisbollah werden der proiranischen und antiisraelischen «Achse des Widerstands» zugerechnet. In den Gebieten an der libanesisch-israelischen Grenze handelt es sich um die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Auf israelischer Seite haben Zehntausende Menschen ihre Wohnorte verlassen und im Landesinneren Schutz vor den nahezu täglichen Artillerie- und Raketenangriffen der Hisbollah gesucht.
Libanons Aussenminister Abdallah Buhabib sagte am Montag in Beirut, dass sein Land infolge der israelischen Angriffe rund 100'000 Binnenvertriebene aus dem Süden zu versorgen habe. Der Libanon ringt seit Jahren mit einer schweren Wirtschaftskrise. Jede Hilfe sei willkommen, betonte Buhabib nach einem Gespräch mit der Präsidentin der Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften, Kate Forbes.