Israels Generalstabschef: Müssen für Offensive im Libanon bereit sein
Das israelische Militär zeigt sich zunehmend bereit, den Kampf gegen die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon entscheidend auszuweiten.
«Heute haben wir eine Reihe von Plänen für die Zukunft gebilligt, und wir müssen, wenn nötig, für eine Offensive bereit sein», sagte Generalstabschef Herzi Halevi am Mittwoch bei einem Besuch des Armeekommandos in der nordisraelischen Stadt Safed. «Die israelischen Streitkräfte und ihr Nord-Kommando sind auf einem sehr hohen Niveau der Bereitschaft», fügte er hinzu.
Seit dem Überfall der aus dem Gazastreifen operierenden islamistischen Hamas auf das Grenzgebiet im Süden Israels am 7. Oktober liefert sich das israelische Militär ständige Kämpfe mit Hisbollah-Einheiten im Südlibanon.
Hisbollah beschiesst israelische Grenzstadt
Die Hisbollah beschoss am Mittwoch die israelische Grenzstadt Kiriat Schmona mit Raketen. Mehrere Gebäude seien beschädigt worden, teilte die israelische Polizei mit. Menschen wurden demnach nicht verletzt. Die Behörden hatten zu Beginn des Gaza-Kriegs Zehntausende Bewohner der Nordregion aus Sicherheitsgründen ins Landesinnere gebracht. Bei israelischen Angriffen auf Hisbollah-Stellungen im Südlibanon starben am Mittwoch drei Menschen, unter ihnen ein Hisbollah-Kämpfer, wie die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete.
Die Kämpfe seit Anfang Oktober stellen an diesem Schauplatz die schwerste militärische Konfrontation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006 dar. Experten zufolge folgen sie aber immer noch gewissen unausgesprochenen Regeln. Beide Seiten vermeiden bislang eine weitere Eskalation. Die vom Iran ausgerüstete Hisbollah kontrolliert im Prinzip die Regierung im Libanon und verfügt über ein für Israel bedrohliches Raketenarsenal. Der jüdische Staat ist wiederum militärisch dazu fähig, dem Libanon unermesslichen Schaden zuzufügen.