Israels Luftwaffe bombardiert weiter Hamas-Tunnelsystem in Gaza
Die israelische Luftwaffe hat in der Nacht auf Donnerstag weitere Ziele im Gaza-Streifen angegriffen. Im Fokus stand erneut das Hamas-Tunnelsystem.
Das Wichtigste in Kürze
- Israel hat erneut mehrere Ziele im Gaza-Streifen beschossen.
- Im Fokus stand das Tunnelsystem der Hamas.
Israels Luftwaffe hat in der Nacht zum Donnerstag erneut Teile des weitläufigen Tunnelsystems der im Gazastreifen herrschenden Hamas bombardiert. Binnen 24 Stunden seien Dutzende weitere Ziele der sogenannten Metro in dem Palästinensergebiet angegriffen worden, teilte die israelische Armee am Morgen mit.
Ausserdem seien in dem gesamten Küstengebiet weitere Ziele beschossen worden: das Haus eines Kommandeurs in Chan Junis, eine Hamas-Waffenfabrik sowie mehrere Raketenabschussrampen. Die Armee veröffentlichte zudem ein Video zu der weit verzweigten unterirdischen Anlage der Hamas.
Tunnelsystem unter der Stadt Gaza
Nach Angaben der Streitkräfte hatten die Islamisten das Tunnelsystem über Jahre aufgebaut. Es habe eine Länge von Hunderten Kilometern und werde unter anderem dafür benutzt, um innerhalb des Gazastreifens Kämpfer, Munition und Lebensmittel zu bewegen, teils auch mit Fahrzeugen. Beschossen wurden demnach Knotenpunkte und andere strategisch wichtige Orte des Netzes. Die «Metro» liegt zu grossen Teilen unter der Stadt Gaza im Norden des Gazastreifens.
Die internationalen Bemühungen um eine Waffenruhe in dem jüngst neu entflammten Konflikt zwischen Israel und den militanten Palästinensern im Gazastreifen hatten sich zuletzt verstärkt. Aussenminister Heiko Maas besucht am Donnerstag Israel und die Palästinensergebiete.
Ein hochrangiges Mitglied der islamistischen Hamas hatte zuvor eine baldige Waffenruhe nicht ausgeschlossen. In israelischen Medien hiess es auch, binnen ein bis zwei Tagen könnten die Waffen schweigen.
Militante Palästinenser feuerten nach Mitternacht Ortszeit zwar erneut Raketen auf israelische Ortschaften. Im weiteren Verlauf der Nacht und am Morgen gab es jedoch zunächst keine Angriffe mehr.