Israels Minister kritisiert Geisel-Abkommen mit Waffenruhe

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Der Polizeiminister Israels hat das Abkommen mit der islamistischen Hamas zur Freilassung von Geiseln und einer Waffenruhe stark kritisiert.

Ben-Gvir
Itamar Ben-Gvir ist Minister für Nationale Sicherheit von Israel. (Archivbild) - Abir Sultan/Pool EPA/AP/dpa

Israels rechtsextremer Polizeiminister hat das Abkommen mit der islamistischen Hamas zur Freilassung von Geiseln im Gazastreifen und einer Waffenpause scharf kritisiert. «Die Hamas wollte diese Auszeit mehr als alles andere», schrieb Itamar Ben-Gvir am Mittwoch auf der Plattform X, vormals Twitter. Die Hamas habe sich unter anderem in einem ersten Schritt von den Kindern und Frauen trennen wollen, weil deren Gefangenschaft zu internationalem Druck führe. Sie habe die Freilassung von Terroristen sowie ein Aussetzen der militärischen Aktivitäten gewollt. «Und all das hat sie bekommen.»

Ben-Gvir kritisierte, dass nach dem Abkommen nur ein Teil der am 7. Oktober von Hamas-Terroristen und Extremisten anderer Gruppen aus Israel verschleppten Frauen und Kinder freigelassen werde.

«Es hätte anders sein können und müssen», schrieb der Minister. Die Waffenpause gebe der Hamas die Zeit, sich neu zu strukturieren. Dies gefährde die israelischen Soldaten im Gazastreifen. Die Lieferung von Treibstoff bedeute letztlich neue Waffen für die Hamas. Israel hatte immer wieder die Sorge geäussert, dass Treibstofflieferungen in den Gazastreifen von der Hamas für ihre Raketen abgezweigt werden würden.

Viertägige Feuerpause im Gaza-Krieg

Israel wiederhole Fehler der Vergangenheit, schrieb Ben-Gvir weiter. «(Der heutige Hamas-Chef im Gazastreifen, Jihia al-) Sinwar macht mit seinem Plan weiter, und statt die Hamas in die Knie zu zwingen, nimmt Israel sein Diktat entgegen.»

Bis heute gilt der sogenannte Schalit-Deal aus dem Jahr 2011 in Israel als umstritten. Damals waren mehr als 1000 palästinensische Häftlinge freigekommen, unter ihnen auch der Hamas-Chef im Gazastreifen Jihia al-Sinwar. Im Gegenzug hatte die Hamas den fünf Jahre als Geisel gehaltenen israelischen Soldaten Gilad Schalit freigelassen.

Die Hamas entführte bei ihrem beispiellosen Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober etwa 240 Menschen in den Gazastreifen. 1200 Menschen wurden getötet.

Die islamistische Hamas und die israelische Regierung haben sich auf eine viertägige Feuerpause im Gaza-Krieg und den Austausch von 50 Geiseln gegen palästinensische Gefangene geeinigt. Der Beginn der Kampfpause sollte nach Angaben des vermittelnden Golfemirats Katar innerhalb von 24 Stunden bekannt gegeben werden. Laut Hamas soll die Waffenpause am Donnerstag um 10.00 Uhr Ortszeit (9.00 Uhr MEZ) beginnen.

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