Israels Polizeiminister Ben-Gvir hat mit einem erneuten Tempelberg-Besuch für Aufsehen gesorgt.
Tempelberg Jerusalem
Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. (Archivbild) - Mahmoud Illean/AP/dpa

Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hat erneut mit einem Besuch auf dem Tempelberg in Jerusalem Ärger ausgelöst. Er bete und arbeite hart dafür, dass Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Kraft habe, im Gaza-Krieg nicht nachzugeben, den militärischen Druck zu erhöhen und zu siegen, sagte er in einem vor Ort gedrehten Video, dass er auf der Plattform X veröffentlichte.

Er sei auf den Tempelberg gekommen, um für die Geiseln und ihre Rückkehr «ohne einen leichtsinnigen Deal, ohne Kapitulation» zu beten. Ben Gvir hat mehrfach damit gedroht, aus der Koalition auszutreten, sollte Netanjahu einem Abkommen zur Freilassung der Geiseln mit der Hamas zustimmen. In dessen Rahmen auch der Krieg beendet würde. Netanjahu ist für sein politisches Überleben auf seine ultra-religiösen und rechtsextremen Koalitionspartner angewiesen.

Kritik an indirekten Gesprächen

Kritiker werfen dem Regierungschef vor, die indirekt geführten Gespräche mit den Islamisten deshalb zu sabotieren. Kürzlich sagte Netanjahu: Israel werde durch noch mehr militärischen Druck der Hamas weitere Zugeständnisse abringen. Zuletzt soll die Hamas bereits bei einigen ihrer Positionen Flexibilität gezeigt haben.

Das jordanische Aussenministerium verurteilte seine Visite der heiligen Stätte. Ben-Gvir hatte den Tempelberg bereits mehrfach besucht, seitdem er im Amt ist. Dies hatte international stets für Kritik gesorgt. Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen.

Die Heiligtümer auf dem Plateau des Tempelbergs werden von einer jordanischen Stiftung verwaltet, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Dagegen gibt es jedoch immer wieder Verstösse.

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