Jair Bolsonaro bricht Schweigen nach Wahlniederlage in Brasilien

Die Präsidentschaftswahlen in Brasilien entschied Ex-Präsident Lula da Silva für sich. Amtsinhaber Jair Bolsonaro spricht nun erstmals vor den Medien.

Jair Bolsonaro
Jair Bolsonaro hat sich am Dienstag erstmals nach seiner Wahlniederlage geäussert. - Eraldo Peres/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Erstmals seit seiner Wahlniederlage hat sich Jair Bolsonaro zu Wort gemeldet.
  • Bei seinen Wählern bedankt er sich für die abgegebenen Stimmen.
  • Der Amtsinhaber erwähnt nicht, ob er das Ergebnis anerkennt.

72 Stunden lang schwieg Jair Bolsonaro über seine Niederlage bei den Präsidentschaftswahlen in Brasilien. Nun hielt der momentane Amtsinhaber vor den Medien eine kurze Rede. Dabei spricht er jedoch nicht über Lulas Sieg und auch seine Niederlage erkannte er noch nicht an. Der 67-Jährige spricht zu seinen Wählern, bedankt sich für die Stimmen, ausserdem wolle er an der Verfassung festhalten.

So sagt Bolsonaro: «Ich möchte mich bei den 58 Millionen Brasilianern bedanken, die mich am 30. Oktober gewählt haben.» Er werde als Präsident und Bürger weiter alle Anforderungen unserer Verfassung erfüllen.

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Jair Bolsonaro äussert sich erstmals nach seiner Wahlniederlage. - Screenshot CNN

Ausserdem erwähnte er seine Anhänger, die in den vergangenen Tagen zahlreiche Fernstrassen im ganzen Land blockierten. «Die aktuellen Demonstrationen sind das Ergebnis von Empörung und einem Gefühl der Ungerechtigkeit über die Art und Weise, wie der Wahlprozess durchgeführt wurde», sagte Bolsonaro. «Friedliche Demonstrationen werden immer willkommen sein.»

Jair Bolsonaro leitet Regierungswechsel ein

Bolsonaro erwähnte zwar nicht, ober er das Wahlergebnis anerkenne. Der Machtübergabe an den Wahlsieger Lula will er sich allerdings auch nicht in den Weg stellen. «Präsident Jair Bolsonaro hat uns auf der Grundlage des Gesetzes ermächtigt, den Prozess des Regierungswechsels einzuleiten», sagt Kabinettschef Ciro Nogueira. Die Machtübergabe ist allerdings ohnehin gesetzlich geregelt, einer Zustimmung der scheidenden Regierung bedarf es nicht.

Auf der Arbeitsebene wurden ohnehin schon Kanäle für die Vorbereitung des Machtwechsels gelegt. Medienberichten zufolge sprach Kabinettschef Nogueira bereits mit Lulas Kommunikationschef Edinho Silva.

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Lula feiert seinen Wahlsieg gegen Jair Bolsonaro. (Archivbild) - AFP

Zudem telefonierte Lulas künftiger Vize-Präsident Geraldo Alckmin mit Bolsonaros Stellvertreter Hamilton Mourão. Der Amtsantritt Lulas ist für den 1. Januar 2023 geplant.

Lula hatte bei der Stichwahl am Sonntag 50,9 Prozent der Stimmen erhalten, Bolsonaro kam auf 49,1 Prozent. Bolsonaro hatte bereits vor der Abstimmung immer wieder Zweifel am Wahlsystem geäussert und angedeutet, das Ergebnis möglicherweise nicht anzuerkennen.

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