Japan: LDP sucht dringend Nachfolge für Fumio Kishida
Nach der bevorstehenden Abdankung des japanischen Premierministers Fumio Kishida sucht die regierende Liberaldemokratische Partei nach einem Nachfolger.
Der japanische Premierminister Fumio Kishida hat verkündet, seine politische Karriere nach den LDP-Vorsitzwahlen im September zu beenden.
Kishida, der seit 2021 seinen Posten innehat und seit 2012 die Kōchikai-Fraktion innerhalb der Liberaldemokratischen Partei führt, wurde speziell für seine Leitungsfähigkeit gelobt. «Die Bindung zwischen den USA und Japan ist dank Kishidas Führung kraftvoller als jemals zuvor», wird US-Präsident Joe Biden von «DW» zitiert.
Fumio Kishida nicht sonderlich beliebt
Trotz der erfolgreichen Navigation während der Coronavirus-Pandemie und den Bemühungen um eine wirtschaftliche Erholung – durch Massnahmen wie Lohnkostenkürzungen für Unternehmen und Kontrolle der Lebenskosten – war Kishida im Inland weniger populär.
Entsprechend aktuellen Umfragedaten sind weniger als 20 Prozent der Befragten zufrieden mit seiner Arbeit.
Zudem sieht er sich mit Korruptionsanschuldigungen innerhalb seiner eigenen Partei konfrontiert, während sich auch bereits um seine Position innerhalb der LDP gestritten wird.
Militär und geopolitische Initiativen
Ein zentraler Teil von Kishidas Diplomatie war sein Fokus auf militärische und geopolitische Herausforderungen.
Er kündigte eine bedeutende Erhöhung der Verteidigungsausgaben an und führte wichtige Veränderungen in der Sicherheitspolitik im Indopazifik durch, um den steigenden Bedrohungen durch Russland, Nordkorea und besonders durch China entgegenzuwirken.
Des Weiteren schaffte Kishida das schwierige Kunststück, die angespannten Beziehungen mit Südkorea zu verbessern, die auf gewichtigen historischen Konflikten während des Zweiten Weltkriegs beruhten. In Gesprächen mit dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol und US-Präsident Biden im Jahr 2023 konnte er eine Intensivierung des Austauschs festlegen.
Neuer Kandidat muss schnell gefunden werden
Mit der bevorstehenden Parlamentswahl im Oktober 2025, strebt die LDP einen Neuanfang an. «Er hat ein sehr schlechtes politisches Erbe angetreten. Diese Probleme sind nicht von ihm selbst verursacht worden,» bemerkte Jeff Kingston, Direktor für Asienstudien an der Temple University in Tokio gegenüber «DW».
Es muss nun schnell ein Kandidat vorgestellt werden, der die beste Chance hat, die Wähler wieder zu überzeugen.