Japan sagt Gedenkfeier für Tsunami-Opfer wegen Coronavirus ab
Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat Japan die jährliche Gedenkfeier für die Opfer der Tsunami-Katastrophe vor neun Jahren abgesagt.
Das Wichtigste in Kürze
- Regierung will Toten nur mit Schweigeminute gedenken.
Es müsse alles getan werden, um eine Ausbreitung des Erregers zu verhindern, sagte ein Regierungssprecher am Freitag. Deshalb habe die Regierung mit «aufrichtigem Bedauern» beschlossen, die üblicherweise landesweit im Fernsehen ausgestrahlte Zeremonie abzusagen.
Regierungschef Shinzo Abe erklärte, im Herzen sei er bei den trauernden Angehörigen der Opfer. Die Regierung werde am 11. März um 14.46 Uhr eine Schweigeminute einlegen.
Genau zu dieser Uhrzeit hatte sich am 11. März 2011 das Beben der Stärke 9,0 ereignet, das den zerstörerischen Tsunami im Nordosten Japans auslöste. Etwa 18.500 Menschen starben oder gelten seitdem als vermisst. Die Katastrophe beschädigte das Akw Fukushima so schwer, dass es in einigen Reaktorblöcken zur Kernschmelze kam und die Umgebung der Anlage radioaktiv verstrahlt wurde. Es war der weltweit schwerste Atomunfall seit dem GAU in Tschernobyl 1986,
Wegen der Coronavirus-Epidemie wurde am Donnerstag auch der für das Frühjahr vorgesehene Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Japan verschoben. Tokio kündigte zudem an, Reisende aus China und Südkorea bei ihrer Ankunft für zwei Wochen unter Quarantäne zu stellen.