Jean-Pierre Bemba: Warlord ist zurück im Kongo
Nach seinem Freispruch am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ist der frühere Warlord Jean-Pierre Bemba in den Kongo zurückgekehrt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der frühere Warlord Jean-Pierre Bemba ist zurück im Kongo.
- Er will für die Präsidentschaftswahlen am Ende des Jahres kandidieren.
Nach seinem überraschenden Freispruch durch den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag ist der frühere kongolesische Warlord Jean-Pierre Bemba in seine Heimat zurückgekehrt, um Ende des Jahres bei der Präsidentschaftswahl anzutreten. Nach elf Jahren im Ausland landete der 55-Jährige am Mittwoch in einem Privatjet in Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, wie eine Journalistin der Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Bembas Ankunft wurde von einem grossen Polizeiaufgebot begleitet. Kongos früherer Vize-Präsident war 2008 festgenommen und 2016 vom IStGH wegen Kriegsverbrechen zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Dem ehemaligen Milizenführer waren Kriegsverbrechen in der benachbarten Zentralafrikanischen Republik angelastet worden. Aufgrund schwerer Verfahrensfehler hob das Gericht die langjährige Haftstrafe Anfang Juni in einem Berufungsverfahren auf.
Daraufhin wurde Bemba Mitte Juli in Abwesenheit von einem Parteitag der Bewegung für die Befreiung Kongos (MLC) als ihr Präsidentschaftskandidat nominiert. Am Donnerstag wollte er seine Kandidatur offiziell einreichen.
Bei der Präsidentschaftswahl am 23. Dezember soll der Nachfolger von Amtsinhaber Joseph Kabila gewählt werden. Dieser hätte 2016 nach seiner zweiten Amtszeit abtreten sollen, blieb aber mithilfe umstrittener Gesetze an der Macht und will sie erst abgeben, wenn ein Nachfolger gewählt ist. Der Streit um Kabilas Zukunft hat zu Protesten geführt, deren brutale Niederschlagung dutzende Tote zur Folge hatte.
