Nachdem Jean-Pierre Bemba im Juni vom Vorwurf der Kriegsverbrechen freigesprochen wurde, will er im Kongo nun in den Präsidentschaftswahlen kandidieren.
Jean-Pierre Bemba erfreut sich in Kongo nach wie vor grosser Beliebtheit.
Jean-Pierre Bemba erfreut sich in Kongo nach wie vor grosser Beliebtheit. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Jean-Pierre Bemba war wegen Kriegsverbrechen angeklagt.
  • Im Juni wurde er durch den internationalen Strafgerichtshof freigesprochen.
  • Im Dezember will er als Präsidentschaftskandidaten in Kongo antreten.
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Einen Monat nach dem Freispruch durch den internationalen Strafgerichtshof hat Kongos zweitgrösste Oppositionspartei den früheren Vizepräsidenten Jean-Pierre Bemba zu ihrem Präsidentschaftskandidaten bestimmt. Der 55-Jährige solle bei den für den 23. Dezember geplanten Wahlen für die Kongolesische Befreiungsbewegung (MLC) antreten, wie die Partei am Freitag erklärte. Um die Erfolgschancen zu erhöhen, sei auch eine Absprache mit anderen Oppositionsparteien geplant.

Freispruch wegen Verfahrensfehler

Bemba war im Juni in Den Haag in letzter Instanz wegen schwerer Verfahrensfehler vom Vorwurf der Kriegsverbrechen freigesprochen worden. Er hält sich in Europa auf und will bald in den Kongo zurückkehren, wo er sich nach wie vor grosser Beliebtheit erfreut. Ein weiterer beliebter Oppositionspolitiker, Moise Katumbi, lebt im Exil und wird wegen Verfahren der kongolesischen Justiz gegen ihn unter Umständen nicht zur Wahl in den Kongo zurückkehren können.

Kongos seit 2011 regierender Präsident Joseph Kabila darf sich laut Verfassung nicht um eine weitere Amtszeit bewerben. Er hat die Wahlen bereits mehrfach verschoben und eine erneute Kandidatur nicht explizit ausgeschlossen. Der als korrupt geltende Kabila konnte das rohstoffreiche zentralafrikanische Land bislang nicht befrieden.

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