Jetzt reden Söhne des in Thailand ermordeten Deutschen
In Thailand ist ein deutscher Geschäftsmann ermordet worden. Jetzt melden sich seine Söhne zu Wort. Sie glauben, ihr Vater wurde getötet, weil er reich wirkte.
Das Wichtigste in Kürze
- In Thailand wurde die Leiche eines deutschen Unternehmers in einer Gefriertruhe gefunden.
- Die Polizei hat vier Tatverdächtige festgenommen – es handelt sich wohl um Erpressung.
- Jetzt melden sich die Söhne des Mordopfers zu Wort: «Er war ein grossartiger Mann!»
Im Ferienparadies Pattaya hat die thailändische Polizei vor wenigen Tagen in einer Gefriertruhe eine zerstückelte Leiche entdeckt. Der Verstorbene: Der 62-jährige deutschen Geschäftsmann Hans-Peter Mack.
Er galt seit Anfang Juli als vermisst – die Spur der Ermittler führt zu drei Deutschen und einem Pakistaner. Sie sitzen derzeit unter Mordverdacht in Untersuchungshaft.
Leon und Louis trauern um «perfekten Vater»
Nun hat die «Bild»-Zeitung die Söhne des Ermordeten in Thailand zu einem Interview getroffen: Leon (21) und Louis (25) sind überzeugt, dass ihr Vater aus Geldgier ermordet wurde.
«Das ist einfach: Unser Vater wurde als Person mit Geld eingeschätzt. Er fuhr ein teures Auto, war eine Geldquelle. Das ist offenbar das Motiv», sagen sie.
Gemäss Aussagen der Ermittler soll der Mord am Geschäftsmann tatsächlich mit Erpressung im Zusammenhang stehen. Die Verdächtigen hätten die Tat wohl über einen Monat geplant.
«Da muss etwas Schlimmes passiert sein!»
Unmittelbar nach dem Verschwinden suchte Leon zunächst mit der Lebenspartnerin seines Vaters nach dem Vermissten: «Sie rief mich an und sagte mir, dass das Handy meines Vaters aus sei. Sie erklärte, dass er seit dem Nachmittag keine Nachrichten mehr beantworte. Das war sehr untypisch», erklärt er.
Als nach einer schlaflosen Nacht weitere Stunden verstrichen, ohne dass der Vermisste ein Lebenszeichen von sich gab, wussten die Söhne: «Da muss etwas Schlimmes passiert sein!» Unverzüglich suchten sie die Polizei auf, die sofort Ermittlungen einleitete.
Geldgier als Motiv der Täter?
Unklar ist, woher Hans-Peter Mack die Täter kannte – auch die Söhne können das Geheimnis nicht lüften: «Er war ein Geschäftsmann und traf viele Personen, auch Fremde. Er konnte nicht alle Lebensläufe seiner Geschäftspartner kontrollieren.»
Die beiden sind überzeugt, dass es jeden Geschäftsmann hätte treffen können – dass es ausgerechnet ihren Vater traf, sei Pech.
Pattaya sei eine normale Stadt mit einem dunklen Geheimnis: «Da gibt es eine Parallelwelt mit Menschen, vor denen jeder Angst hat. Die meisten kommen mit ihnen gar nie in Berührung – aber diese Parallelwelt ist da. Und manchmal mischen sich die Welten», so Louis.
Dann komme es vor, dass ein normaler Mensch plötzlich in diese Unterwelt verwickelt und zum Opfer werde. «Mein Vater wurde von allen geliebt. Dieses Schicksal hat er nicht verdient!»
Die Familie des Ermordeten war von Deutschland nach Thailand ausgewandert, als die Söhne klein waren. Auch nach der Trennung der Eltern blieben Louis und Leon in Thailand – bei ihrer Mutter in Bangkok.