Johnson in Indien: Grosser Empfang statt Partygate-Querelen

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Indien,

Boris Johnson traf den indischen Premier Narendra Modi in Neu Dehli. Johnson wurde feierlich begrüsst, während in England sein Rücktritt gefordert wird.

Boris Johnson
Boris Johnson und Premier Narendra Modi. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der britische Premierminister Boris Johnson wurde in Neu Dehli mit Jubel empfangen.
  • Er traf den indischen Premier Narendra Modi zu Gesprächen.
  • Von Abgeordneten seiner Partei wird währenddessen Johnsons Rücktritt gefordert.

Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich bei einem Besuch in Indien von seinen Gastgebern feiern lassen. Und das obwohl zu Hause die Partygate-Affäre erneut hochkocht. Am Freitag traf Johnson den indischen Premier Narendra Modi zu Gesprächen in Neu Delhi.

Thema waren eine verstärkte Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen und eine intensivere Handelspartnerschaft. Zum Auftakt seiner Reise am Donnerstag war der britische Regierungschef von Tänzern, Sängern und jubelnden Menschen begrüsst worden. «Ich hätte diesen Empfang nirgends sonst in der Welt erhalten», sagte Johnson am Freitag.

In London hatten ihn unterdessen Abgeordnete seiner eigenen Partei zum Rücktritt aufgefordert. Das Parlament leitete zudem eine Untersuchung wegen mutmasslicher Lügen in der Affäre um illegale Lockdown-Partys im Regierungssitz ein.

Westen will Indien von Russland wegrücken

Ein Thema beim Gespräch mit Modi dürfte Indiens neutrale Haltung beim russischen Angriffskrieg gewesen sein. Indien hat den Krieg weder verurteilt noch trägt das Land westliche Sanktionen mit. Stattdessen hat es den Handel mit Russland ausgebaut - und kauft beispielsweise mehr günstiges russisches Öl. Auch bei seiner militärischen Ausrüstung ist Indien stark auf Moskau angewiesen.

Der Westen hat Interesse daran, die weltgrösste Demokratie von Russland wegzurücken. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wird am Wochenende in ähnlicher Mission in Indien erwartet.

London sieht in der Ex-Kolonie aber auch einen potenziellen Handelspartner nach dem Brexit. Bei der anschliessenden Pressekonferenz vermied Johnson sorgsam die Worte Ukraine oder Russland.

Er betonte jedoch, die Bedrohung durch autokratische Regime sei gewachsen. Daher sei es wichtig, dass man sich auf eine vertiefte Zusammenarbeit in den Bereichen Sicherheit und Verteidigung geeinigt habe. Auch bei der Versorgung mit erneuerbaren Energien wolle man verstärkt kooperieren, sagte Johnson.

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