Jordanien ist wegen US Entscheid besorgt
Das gefällt Jordanien nicht: die USA wollen dem Uno-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge UNRWA kein Geld mehr bereitstellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Jordanien zeigt sich über den Entscheid Amerikas besorgt.
- Die USA stellen ihre finanzielle Unterstützung für palästinensische Flüchtlinge ein.
Jordanien hat besorgt auf die Entscheidung der US-Regierung reagiert, ihre finanzielle Unterstützung für das Uno-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge UNRWA einzustellen. Aussenminister Aiman Safadi sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag, die Handlungsfähigkeit einer Institution zu gefährden, die Millionen Flüchtlingen helfe, heize Radikalismus an und gefährde die Aussichten auf einen Frieden in der Region.
«Die Funktionsfähigkeit von UNRWA zu gefährden wird extrem gefährliche Konsequenzen haben, humanitär, politisch und die Sicherheit betreffend - sowohl für die Flüchtlinge, wie für die ganze Region», sagte der Minister. In Jordanien leben allein zwei Millionen registrierte palästinensische Flüchtlinge.
Die Regierung in Amman, aber auch westliche Staaten fürchten bei einer weiteren Verschlechterung der humanitären Lage der Palästinenser auch eine Destabilisierung Jordaniens, einem der wichtigsten westlichen Verbündeten in der Region.
Die USA - bislang der grösste Geldgeber - hatten am Freitag bekanntgegeben, dass die die UNRWA nicht länger unterstützen werden. UNRWA hat den Auftrag, rund fünf Millionen registrierten Palästinenser-Flüchtlingen Unterstützung und Schutz zu gewähren. Die Tätigkeitsfelder umfassen Bildung, medizinische Versorgung, Sozialdienste, Kleinkredite und humanitäre Hilfe.
Die meisten registrierten Flüchtlinge sind Nachkommen der rund 700'000 Palästinenser, die 1948 während des Krieges, der zur Gründung Israels führte, vertrieben wurden oder flohen.
Im Januar hatten die USA die Finanzhilfen für Palästinenser bereits gekürzt. UNRWA bekam nur 60 Millionen Dollar, während weitere 65 Millionen Dollar einbehalten wurden.
UNRWA stellt nach eigenen Angaben Spitäler und Schulen für 526'000 Flüchtlingskinder in Jordanien, Syrien, dem Libanon, im Gazastreifen, im Westjordanland und Ostjerusalem bereit. 1,7 Millionen Menschen erhalten Lebensmittelhilfe, darunter allein eine Million Menschen im Gazastreifen.