Am Mittwoch ereignete sich in der afghanischen Hauptstadt Kabul ein Anschlag. Mindestens 37 Personen kamen dabei ums Leben.
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Menschen versammeln sich an dem Ort in Kabul, an dem ein Selbstmordattentat stattgefunden hat. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Kabul starben heute Mittwoch bei einem Selbstmordattentat 37 Menschen.
  • Bereits vor drei Wochen erschütterte ein Anschlag die Hauptstadt Afghanistans.
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Bei einem Anschlag in Kabul sind am Mittwoch mindestens 37 Menschen getötet worden. Weitere 40 Personen seien verletzt worden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums, Wahidullah Madschroh. Ein Selbstmordattentäter habe sich in einem Bildungszentrum in Westkabul in die Luft gesprengt, sagte Salim Almas von der Kriminalpolizei Kabul. Polizeisprecher Haschmat Staniksai erklärte, die Tat im Westen der afghanischen Hauptstadt sei von einem Attentäter verübt worden, der zu Fuss unterwegs gewesen sei. Dieser habe sich in einem Bildungszentrum in die Luft gesprengt.

Zunächst war nicht bekannt, wie viele Menschen sich zum Zeitpunkt des Attentats in dem Zentrum aufhielten. Ein Augenzeuge namens Assadullah sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe den blutüberströmten Körper seines 17-jährigen Bruders aus dem brennenden Klassenraum gezogen. «Er war fit und voller Energie, Klassenbester», sagte er. «Jetzt weiss ich nicht, ob er überlebt», fügte er schluchzend hinzu.

Noch hat sich niemand zum Anschlag bekannt

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. In der Vergangenheit wurden in Kabul und anderen Teilen Afghanistans wiederholt Anschläge gegen Schiiten verübt.

Erst vor drei Wochen waren in Kabul mindestens 23 Personen getötet und 107 Menschen verletzt worden, nachdem sich ein Selbstmordattentäter am Eingang des Flughafens in die Luft gesprengt hatte. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag für sich. Seit Januar gab es in der afghanischen Hauptstadt 16 Anschläge mit mehr als 240 Toten.

Bewohner von Gashni trauen sich wieder auf die Strasse

Bewohner von Ghasni wagten sich unterdessen auf die Strassen, während Sicherheitskräfte patrouillierten, wie ein AFP-Reporter berichtete. Zwar waren im Stadtzentrum keine Taliban mehr in Sicht, in mindestens einem Dorf am Stadtrand hielten sich jedoch noch Taliban auf.

«Die Kämpfe waren schlimm. Zwei Tage lang hatten wir kein Wasser und kein Essen», erzählte Hassan Safari. Seine Kinder hätten jedes Mal geweint, wenn sie draussen die Schüsse der Taliban gehört hätten, sagte er. Einige Bewohner berichteten, sie hätten sich in ihren Kellern versteckt.

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