Katars Emir in Syrien: Erster Staatschef seit Sturz Assads
Der Emir von Katar trifft als erster ausländischer Staatschef seit dem Sturz Assads in Syrien ein.
Der Emir von Katar ist als erster Staatschef seit dem Sturz von Syriens Langzeitmachthaber Baschar al-Assad in das Land gereist. Emir Tamim bin Hamad Al Thani traf zu politischen Gesprächen in Damaskus ein, wie die katarische Staatsagentur QNA berichtete.
Syriens faktischer Herrscher Ahmed al-Scharaa, der am Tag zuvor zum Übergangspräsidenten ernannt wurde, empfing den Emir am Flughafen der Hauptstadt. Die katarische Agentur QNA bezeichnete den mehrstündigen Aufenthalt als ersten Besuch eines Staatschefs in Syrien seit dem Sturz der Assad-Regierung vor bald zwei Monaten.
Zusammenarbeit beider Länder als Thema
Al-Scharaa und der Emir hätten die Zusammenarbeit beider Länder besprochen, unter anderem beim Wiederaufbau in Syrien, sagte Syriens Aussenminister Asaad al-Schaibani. Das Gespräch habe sich auch um Investitionen und den Bankensektor gedreht und den Weg zu wirtschaftlicher Erholung in Syrien geöffnet.
Das Golfemirat Katar hatte die Beziehungen zur Assad-Regierung nach Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien im Jahr 2011 abgebrochen und die Opposition dort jahrelang politisch und finanziell unterstützt. Katar und die Türkei gelten laut Experten als die beiden Länder, die durch den Umbruch in Syrien am meisten an Einfluss gewinnen.
«Wir werden hart mit der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten, um die Wünsche des syrischen Volks zu erfüllen», schrieb der Emir bei X. Die Syrer müssten alles erreichen, wofür sie in den vergangenen Jahren Opfer gebracht hätten. Im QNA-Bericht zum Besuch hiess es: «Die Türen des Staates Katar werden offen bleiben, um dem syrischen Volk eine Hand des guten Willens auszustrecken.»