Kein Ende der Proteste gegen die Putschisten in Myanmar
Der Militär-Putsch von Anfang Monat geht so schnell nicht vergessen: Am neunten Tag in Folge sind Menschen in Myanmar auf die Strasse gegangen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch am Sonntag sind tausende Menschen in Myanmar protestieren gegangen.
- Unter anderem fanden Demonstrationen vor der US-Botschaft statt.
In Myanmar sind auch am Sonntag Tausende Menschen gegen die Militärjunta auf die Strasse gegangen. Vor der US-Botschaft in Rangun, der grössten Stadt des Landes, versammelte sich wie schon am Samstag eine Menschenmenge. Sie will die harte Haltung Washingtons gegen die Putschisten unterstützen.
Präsident Biden hatte am vorigen Mittwoch im Weissen Haus Sanktionen gegen die führenden Generäle und mit ihnen verbundene Unternehmen angekündigt. «Helft Myanmar», «Wir wollen keine Diktatur» und «Respektiert unsere Stimmen» war in Rangun auf Transparenten unter anderem zu lesen.
«Eleven Myanmar» meldete am neunten Protesttag in Folge auch Demonstrationen aus den Städten Mawlamyaing, Muse, Magway, Taunggi und Mandalay. Die Agentur «Myanmar Now» berichtete von Protesten in der Hauptstadt Naypyidaw. Dort seien vor allem Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes in einer Welle des zivilen Ungehorsams auf die Strasse gegangen. Im Netz waren auch Fotos von Polizisten zu sehen, die sich Protesten anschlossen.
Das Militär hatte sich im früheren Birma in der Nacht zum 1. Februar zurück an die Macht geputscht und die De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi sowie zahlreiche weitere Politiker in Gewahrsam genommen. Die Junta hat einen einjährigen Ausnahmezustand verhängt und ein neues Kabinett ernannt.
Als offiziellen Grund gab die Armee Wahlbetrug bei der Parlamentswahl vom November an. Damals hat Suu Kyis Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) klar gewonnen.