Kein Fukushima-Gemüse für Olympia-Team aus Südkorea?
Sollen die südkoreanischen Olympia-Athleten etwa keine Lebensmittel essen, die aus Fukushima stammen? Der Sportverband schickt ihnen 16 eigene Köche mit.
Das Wichtigste in Kürze
- Das südkoreanische Team hat 16 Köche an die Olympiade in Japan mitgenommen.
- Diese sollen ihnen «vertraute Mahlzeiten» aus importierten Lebensmitteln zubereiten.
- Die Kontroverse: Gemüse aus Japan wird mit einem Strahlungsdetektor überprüft.
Die südkoreanische Olympiamannschaft soll auch während der Wettkämpfe nicht auf gutes Essen verzichten müssen. Der Sportverband hat deshalb kurzerhand ein Restaurant in Uryasu (Japan) gemietet und den Athleten eigenes Küchenpersonal mitgeschickt.
Dieses kontrolliert laut dem südkoreanischen Fernsehsender «MBC News» aber auch alle Lebensmittel aus Fukushima mit einem Strahlungsdetektor.
420 Mahlzeiten pro Tag
Dort arbeiten nun 16 Köche und 24 Küchenangestellte, um die Athleten mit den richtigen Mahlzeiten zu versorgen. Das Küchenpersonal stellt derzeit etwa 200 Mahlzeiten pro Tag bereit. Nach Beginn der Olympischen Spiele müssen täglich etwa 420 Mahlzeiten bereitgestellt werden.
Damit will der Sportverband laut einer Mitteilung sicherstellen, dass die Sportler mit Mahlzeiten versorgt werden, mit denen sie vertraut sind. Inoffiziell sollen somit aber auch die Bedenken einiger Athleten zerstreut werden. Sie befürchten, dass in den Mahlzeiten der Olympischen Spiele aus Fukushima stammende Zutaten enthalten sein könnten.
Japanische Bürger gekränkt
Deshalb werden alle aus Japan stammenden Zutaten mit einem Strahlungsdetektor genau kontrolliert. Diese Massnahme stösst aber bei einigen auf Unzufriedenheit. Nun muss sich der Sportverband Vorwürfen von Misstrauen gegenüber den Organisatoren und einer Kränkung der japanischen Bürger stellen.
Ein Abgeordneter der Liberaldemokratischen Partei sagt: «Die Ablehnung der Lebensmittelversorgung ist ein Akt, der die Herzen der Bewohner von Fukushima mit Füssen tritt.»