Keine Kreuzfahrtschiffe in Venedig
Es klingt wie eine gute Nachricht für Umweltschützer: Riesige Kreuzfahrtschiffe sollen nicht mehr im Zentrum Venedigs fahren. Doch die Sache hat einen Haken.
Das Wichtigste in Kürze
- Grosse Kreuzfahrtschiffe sollen in Zukunft nicht mehr in Venedig zu sehen sein.
- Umweltschützer sind dennoch empört – der neue Plan erlaubt riesigen Schiffen trotzdem in die Lagune zu fahren.
- Zudem ist das neue Terminal in Marghera noch im Bau und soll erst in drei bis vier Jahren fertig sein.
Sie schieben sich wie Hochhäuser am Markusplatz in Venedig
vorbei und gefährden das Weltkulturerbe: Nach jahrelangem Streit soll künftig
wirklich Schluss sein mit den Kreuzfahrtkolossen im historischen Zentrum von
Venedig. Zumindest will die italienische Regierung Schiffe mit mehr als 55’000
Tonnen im Kanal von
Guidecca verbieten. Dafür sollen sie eine andere Route in der Lagune nehmen
und an einem weniger glamourösen Hafen in Marghera am Festland anlegen.
Umweltschützer sind trotzdem empört: Denn der Plan sieht vor,
dass Schiffe mit mehr als 96’000 Tonnen in die Lagune einfahren können - wenn
auch nicht am Zentrum vorbei. Derzeit sind diese Mega-Schiffe in der gesamten
Lagune verboten. «Sie haben das schlechteste Projekt von allen gewählt», sagte
Luciano Mazzolin vom Anti-Kreuzer-Komitee. «Wir wollen, dass die Schiffe
überhaupt nicht in die Lagune fahren.» Denn das bringe grosse Umweltprobleme
mit sich.
Das neue Terminal für die Kreuzfahrtschiffe in Marghera ist
noch gar nicht fertig. Die Regierung spricht daher von einem Verbot der Kreuzer
vor dem Markusplatz in drei oder vier Jahren. Bis dahin dürfen die Schiffe also
noch vor der historischen Altstadt schippern.