Kenia hebt nach sechs Jahren Verbot von Holzeinschlag auf
Nach sechs Jahren hat Kenias Präsident das Verbot des Holzeinschlags aufgehoben. Nun soll in dem Land die Holzwirtschaft wiederbelebt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Kenias Präsident hebt nach sechs Jahren das Holzeinschlagsverbot auf.
- Die Entscheidung soll zur Wiederbelebung von Sägewerken und des Holzhandels führen.
- Umweltschützer warnen vor katastrophalen Folgen für die Umwelt.
Den Bedenken von Umweltschützern zum Trotz: Kenias Präsident William Ruto hat die Aufhebung eines seit fast sechs Jahren geltenden Holzeinschlagverbots in dem Land angekündigt.
Der Schritt sei «längst überfällig» und ziele darauf ab, Arbeitsplätze zu schaffen und neue Wirtschaftsbereiche zu öffnen. Dies sagte der Präsident am Sonntag in Molo etwa 200 Kilometer nordwestlich von Nairobi. Es sei «Wahnsinn», dass «Bäume in den Wäldern verrotten, während Menschen nicht genügend Holz haben», fügte Ruto hinzu. Deshalb habe Kenia beschlossen, den Wald fürs Holzfällen freizugeben, erklärte er.
Ruto gilt als einer der Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel auf dem afrikanischen Kontinent. Er versicherte zugleich, dass die Regierung weiterhin an ihrem Ziel festhalte, in zehn Jahren 15 Milliarden Bäume zu pflanzen.
Wiederbelebung des Holzhandels
Die Aufhebung des Verbots werde zu einer Wiederbelebung der Sägewerke sowie des Holzhandels führen, sagte Ruto. Die Vorgängerregierung hatte das Verbot 2018 verhängt, um illegalen Holzeinschlag zu verhindern. Dadurch sollte die Waldfläche in Kenia auf zehn Prozent erhöht werden.
Laut Greenpeace Afrika könnten katastrophale Folgen für die Umwelt drohen: «Seit die kenianische Regierung vor sechs Jahren das Holzeinschlagsverbot verhängt hat, wurden bedeutende Fortschritte beim Schutz der Wälder und der Bekämpfung der Klimakrise erzielt», erklärte die Organisation. Die Aufhebung des Verbots werde «all unsere harte Arbeit zunichte machen und die Schleusen für kommerziellen und illegalen Holzeinschlag öffnen, der nur auf Profit angelegt ist».