Konflikt im Südkaukasus: Türkei demonstriert Stärke in Aserbaidschan

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Aserbaidschan,

Inmitten von Auseinandersetzungen an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze starteten die Türkei und Aserbaidschan eine Militäroffensive.

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Armenische Soldaten gehen an der Frontlinie in Position. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei und Aserbaidschan starteten ein Militärmanöver in Aserbaidschan.
  • Derzeit kommt es zu Konflikten an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze.
  • Die internationale Gemeinschaft rief die beteiligten Länder zur Deeskalation auf.

Gegen den Protest Armeniens haben die Türkei und Aserbaidschan in der Konfliktregion im Südkaukasus mit einem zweiwöchigen Militärmanöver begonnen. Inmitten von Auseinandersetzungen an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze landeten türkische Kampfhubschrauber in Aserbaidschan.

Bis zum 10. August sollen auch Panzer, Luftabwehrsysteme und Artillerie zum Einsatz kommen, wie das Verteidigungsministerium in Baku mitteilte. Armenien warf beiden Nachbarn eine «Provokation» vor.

Über ein Dutzend Tote bei Gefechten

Die internationale Gemeinschaft hat die beteiligten Länder zur Deeskalation aufgerufen. Zuvor starben bei Gefechten an der Grenze in diesem Monat bereits mehr als ein Dutzend Menschen. Zwar betonte das Ministerium in Baku, dass die Übung seit langem geplant gewesen sei. Doch will Aserbaidschan auch zeigen, dass es die Türkei als mächtigen Verbündeten hat.

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Aserbaidschan, Tovuz: Eine Frau steht vor den Trümmern ihres Hauses, das beim Beschuss durch armenische Truppen in der Region Tovuz zerstört wurde. - dpa

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte unlängst, sein Land habe bei den Konflikten in Syrien und Libyen nicht weggesehen. «Mit demselben Verständnis unterstützen wir auch die Bemühungen unserer aserbaidschanischen Brüder. Ihren besetzten Boden zu retten und ihr Vaterland zu verteidigen», sagte Erdogan.

Als Auslöser der Spannungen im Südkaukasus sieht der Leiter der Denkfabrik German Marshall Fund in Ankara, Özgür Ünlühisarcikli, Russland. «Russland ist nicht zufrieden mit der türkischen Politik in Idlib und Libyen.» Deshalb habe Moskau «die Muskeln spielen lassen» und signalisieren wollen, wo die Türkei und ihre Verbündete verletzlich seien.

Russland hält sich zurück

Allerdings hielt sich Russland, das in Armenien Soldaten stationiert hat und traditionell Schutzmacht des christlich geprägten Berglands ist, zurück. Kremlchef Wladimir Putin habe derzeit genügend andere Sorgen, als dass er nun noch im Südkaukasus eine weitere Front brauche. Dies schrieb der russische Militärexperte Alexander Stawer. Russland setze in diesem Konflikt auf "Neutralität".

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Armenien, Eriwan: Nikol Paschinjan (M), Premierminister von Armenien, nimmt an der Beerdigung von Major Garush Hambardzumyan teil, der während der Kämpfe zwischen den Streitkräften Aserbaidschans und Armeniens getötet wurde. - dpa

Die jüngsten Gefechte liegen in der Grenzregion weit nördlich vom Konfliktgebiet Berg-Karabach, um das beide Länder seit Jahrzehnten streiten. Aserbaidschan hatte in einem Krieg nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre die Kontrolle dort verloren. Völkerrechtlich gehört die von christlichen Karabach-Armeniern bewohnte Region zum islamisch geprägten Aserbaidschan.

Übung als Beweis für Zusammenarbeit mit Türkei

Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev machte in der Vergangenheit mehrfach deutlich, dass er sich Berg-Karabach notfalls mit militärischer Gewalt zurückhole. Die Übung sei ein Beweis für die enge militärische Zusammenarbeit mit der Türkei. Dies sagte die Abgeordnete Könül Nurullayeva in Baku dem Nachrichtenportal report.az zufolge.

Auch am Mittwoch warfen sich Armenien und Aserbaidschan Verstösse gegen die Waffenruhe vor. Baku sprach von 65 Verstössen innerhalb von 24 Stunden. Eriwan lastete dem Nachbarn 22 Verstösse an – mit insgesamt fast 500 abgegebenen Schüssen.

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