Great Barrier Reef

Korallen gestresst wegen wärmeren Wassertemperaturen

Keystone-SDA
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Australien,

Die Korallen am Great Barrier Reef vor Australiens Nordostküste sind gestresst wegen wärmeren Meerestemperaturen. Dem Riff droht erneut eine Korallenbleiche.

Great Barrier Reef
Zu sehen sind ausgebleichte Korallen im Great Barrier Reef. - Keystone

Die Temperaturen rund um das grösste Korallenriff der Welt hätten in der vergangenen Woche zwischen 0,5 und 4,0 Grad über dem März-Durchschnitt gelegen, teilte die für das Riff zuständige Marineparkbehörde (GBRMPA) am Freitag mit.

Das sei untypisch für diesen Monat, wenn in Australien der Herbst beginnt und es kühler wird. «Dies bedeutet, dass sich der thermische Stress im gesamten Riff weiter angehäuft hat.» Am stärksten sei der mittlere Teil betroffen. An manchen Stellen seien Korallen auch abgestorben.

Luftaufnahmen hätten eine weitverbreitete Bleiche entlang des rund 2300 Kilometer langen Naturwunders gezeigt, hiess es weiter. Die Auswirkungen an der Weltnaturerbe-Stätte reichten «von geringfügig bis schwerwiegend».

Gebleichte Korallen seien gestresst, aber noch am Leben, so die Marineparkbehörde. Wenn die Bedingungen sich verbesserten, könnten sich gebleichte Korallen von diesem Stress erholen. Als Bleiche wird ein Verblassen der farbenprächtigen Steinkorallen bezeichnet: Bei zu hohen Wassertemperaturen stossen die Nesseltiere die für die Färbung sorgenden Algen ab, mit denen sie sonst in einer Gemeinschaft zu gegenseitigem Nutzen leben.

Neue Massenbleiche?

Der Korallenexperte Terry Hughes von der Universität James Cook sagte der Nachrichtenagentur AAP, es könne sich um eine neue Massenbleiche am Riff handeln. Es wäre die sechste insgesamt und die vierte in nur sechs Jahren nach 2016, 2017 und 2020. Dies werde erst feststehen, wenn alle Daten analysiert seien, unterstrich Wachenfeld beim Sender ABC.

Die beunruhigenden Berichte kommen nur wenige Tage vor dem Besuch einer Expertengruppe des UNESCO-Welterbekomitees zur Begutachtung des Great Barrier Reefs. Dieses dehnt sich über mehr als 340'000 Quadratkilometer aus.

Die UNESCO hatte 2021 gedroht, das Riff auf die Rote Liste des «gefährdeten» Welterbes zu setzen. Auf Druck der australischen Regierung war es der Herabstufung aber gerade noch einmal entgangen. Erst 2023 soll wieder über das Naturwunder beraten werden. Premierminister Scott Morrison hat erst kürzlich ein Massnahmen-Paket zum Schutz des Riffs vorgestellt. Über neun Jahre sollen insgesamt eine Milliarde Australische Dollar (630 Millionen Franken) in Massnahmen zum Erhalt des Ökosystems investiert werden.

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