Krawalle nach tödlichen Schüssen auf Jungen in Argentinien

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Argentinien,

Ein Elfjähriger aus der indigenen Gemeinschaft wird auf offener Strasse ermordet – es steckt wohl eine Drogenbande dahinter. Am Tag der Beerdigung entlädt sich die Wut.

Krawalle im argentinischen Rosario.
Krawalle im argentinischen Rosario. - Rodrigo Abd/AP

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Mord an einem elfjährigen Jungen ist es in der argentinischen Stadt Rosario zu schweren Ausschreitungen gekommen.

Angehörige und Freunde der Familie zerstörten nach der Beisetzung des Jungen am Montag fünf Häuser, die eine örtliche Drogenbande zum Verkauf von Kokain genutzt haben soll.

Mit Hämmern und Stahlstangen rissen sie die aus Backsteinen gemauerten Häuser ein, wie im Fernsehen zu sehen war. Die Polizei feuerte Gummigeschosse in die aufgebrachte Menge, aus deren Reihen Steine auf die Beamten geschleudert wurden.

Welle der Gewalt

Mutmassliche Drogenhändler hatten den Elfjährigen aus der indigenen Gemeinschaft der Qom am Sonntag auf offener Strasse aus einem Auto heraus erschossen. Drei weitere Kinder wurden bei dem Angriff verletzt. Die Anwohner gehen davon aus, dass die Drogenbande Los Salteños hinter der Bluttat steckt.

Rosario leidet unter einer Welle der Gewalt. Mehrere Drogenbanden ringen um die Kontrolle in der Stadt nordwestlich von Buenos Aires. In diesem Jahr wurden in Rosario bereits 64 Menschen getötet. Immer wieder greifen Mitglieder der Drogengangs auch öffentliche Gebäude, Gefängnisse und Polizeiwachen an. In der vergangenen Woche feuerten Unbekannte 14 Schüsse auf den Supermarkt des Schwiegervaters von Fussball-Superstar Lionel Messi ab und hinterliessen einen Zettel, auf dem zu lesen war: «Messi, wir warten auf dich».

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