Kreml hat noch keine Antwort auf Gaspreisdeckel
Putin verbietet den Export von Öl in Länder mit Preisdeckel. Dies lasse sich allerdings nicht ohne Weiteres auf Preisdeckel für Gas übertragen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kreml hat noch keine Antwort auf den Gaspreisdeckel.
- Die Lage am Gasmarkt werde analysiert.
- Für eine Entscheidung sei es noch zu früh.
Das von Präsident Wladimir Putin erlassene Exportverbot für Öl in Länder mit Preisdeckel lässt sich nach Kremlangaben nicht ohne Weiteres auf den Gasmarkt übertragen. «Der Gasmarkt hat seine Eigenheiten, die Lage wird analysiert», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
Es sei noch zu früh, um über eine Entscheidung zu sprechen. Die Energieminister der EU haben sich in der vergangenen Woche auf eine vorübergehende Begrenzung der Gaspreise ab Februar geeinigt. Damals nannte Peskow die Einigung «inakzeptabel».
«Souveränes Recht», auf Preisdeckel zu antworten
Schon Anfang Dezember hatten sich die EU-Länder auf einen Preisdeckel für russisches Öl, das auf dem Seeweg verschifft wird, verständigt.
Darauf hat Kremlchef Wladimir Putin am Dienstag ein Lieferverbot an alle ausländischen Kunden verhängt, die mit einer Preisobergrenze arbeiten. «Es ist Russlands souveränes Recht, auf solche illegitimen und absolut absurden Massnahmen wie den so genannten Preisdeckel zu antworten», rechtfertigte Peskow den Schritt. Putin habe die Entscheidung nach Anhörung von Experten im eigenen Land getroffen, ohne sich mit anderen Staaten der Ölallianz OPEC+ abzustimmen, sagte Peskow.
Die Preisobergrenze ist eine Massnahme des Westens, der die Exporteinnahmen Russlands beschränken und damit auch die Finanzierung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine behindern soll. Der Preisdeckel für Öl wurde von der EU Anfang Dezember mit 60 US-Dollar (57 Euro) pro Barrel festgelegt. Die Staaten der G7, Australien und Norwegen haben sich der Massnahme angeschlossen. Russland hat den Preisdeckel als Eingriff in den Markt kritisiert.