Kreml schickt Kulturministerin zur Papst-Beisetzung
Der Kreml schickt Kulturministerin Olga Ljubimowa als Vertreterin Putins zur Beisetzung von Papst Franziskus in Rom.

Der Kreml schickt als Vertretung für den russischen Präsidenten Wladimir Putin die Kulturministerin Olga Ljubimowa nach Rom zur Beisetzung von Papst Franziskus. Putin habe diese Entscheidung getroffen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Für Putin sind Reisen in den Westen riskant, weil er per Haftbefehl des Weltstrafgerichtshofs gesucht wird.
Erwartet werden bei der Beisetzung Staatsgäste aus aller Welt. Der Internationale Strafgerichtshof mit Sitz in Den Haag hat 2023 einen Haftbefehl gegen Putin ausgestellt. Der Kremlchef wird wegen der Deportation ukrainischer Kinder gesucht.
Risiko einer Festnahme im Ausland
Hintergrund ist die von Putin befohlene Invasion des Nachbarlands. Der Krieg gegen die Ukraine dauert inzwischen mehr als drei Jahre. In Italien müsste Putin eine Festnahme befürchten.
Putin hat zum Ableben des Papstes kondoliert und seine Rolle für die Verständigung zwischen Katholiken und Anhängern der russisch-orthodoxen Kirche hervorgehoben. Von orthodoxer Seite war lange Zeit der Vorwurf erhoben worden, die römisch-katholische Kirche würde auf russischem Gebiet missionieren.
2016 hatte sich Franziskus mit dem Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kirill, getroffen. Es war das erste Treffen in der Geschichte zwischen den Oberhäuptern beider Kirchen.