Krokodile werden für Touristen in Indien umgesiedelt
Die bedrohten Sumpfkrokodile müssen ihre Heimat verlassen. Ansonsten wäre eine Touristenattraktion für Besucher weniger attraktiv.
Das Wichtigste in Kürze
- 300 Sumpfkrokodile müssen ihr Zuhause verlassen.
- Die örtlichen Behörden sagen, dass somit mehr Touristen die Region besuchen könnten.
Mehr als 300 Krokodile einer bedrohten Art müssen einem Tourismusprojekt in Indien weichen. Sie werden umgesiedelt, damit mehr Touristen die wohl höchste Statue der Welt besuchen können, wie die örtliche Forstbehörde am Donnerstag auf Anfrage mitteilte.
Die 182 Meter hohe «Statue der Einheit» im westindischen Bundesstaat Gujarat, die den indischen Unabhängigkeitshelden Sardar Vallabhbhai Patel darstellt, ist bislang nur per Bus aus der rund 200 Kilometer entfernten Stadt Ahmedabad erreichbar. Nun soll bei der Statue, auf dem Fluss Narmada in der Nähe der Sardar-Sarovar-Talsperre, ein Wasserflughafen entstehen.
Sumpfkrokodile müssen weichen
Einige der seltenen Sumpfkrokodile (Crocodylus palustris) würden aus ihrem Teich in einen nahe gelegenen Stausee gebracht, hiess es. Der Transport habe bereits begonnen. Einem Bericht der Zeitung «Indian Express» zufolge werden die Tiere mit Fischködern in Käfige gelockt und dann per Lastwagen abtransportiert.
Der Bau der Statue war ein Prestige-Projekt des indischen Premierministers Narendra Modi. Er weihte sie vor wenigen Monaten ein.
Sumpfkrokodile sind in Indien eine geschützte Art. In der Roten Liste der gefährdeten Tierarten sind sie als gefährdet eingestuft. Sie kommen vor allem auf dem indischen Subkontinent sowie in einigen umliegenden Ländern vor. Die Süsswasserkrokodile können bis zu vier Meter lang werden.