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Lebenslange Haft im Fall vergewaltigter Ärztin in Indien

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Indien,

Ein Mann wurde in Indien zu lebenslanger Haft verurteilt, nachdem er eine angehende Ärztin vergewaltigt und getötet hatte.

Die Vergewaltigung einer Ärztin, die an ihren Verletzungen starb, hatte in Indien im vergangenen Jahr eine Welle von Protesten ausgelöst. (Archivbild)
Die Vergewaltigung einer Ärztin, die an ihren Verletzungen starb, hatte in Indien im vergangenen Jahr eine Welle von Protesten ausgelöst. (Archivbild) - Ajit Solanki/AP

In einem viel beachteten Prozess im Osten Indiens um die Vergewaltigung einer angehenden Ärztin, die an ihren Verletzungen gestorben war, ist ein 33-jähriger Mann zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Fall hatte im vergangenen Jahr in dem bevölkerungsreichsten Land der Erde eine Welle von Protesten einschliesslich Streiks von Ärztinnen und Ärzten ausgelöst.

Zwei Tage nach der Verurteilung des Mannes, der der Vergewaltigung und des Mordes für schuldig befunden worden war, verkündete ein Gericht in der Millionenstadt Kolkata nun das Strafmass.

Die Eltern des Opfers äusserten sich den Berichten zufolge mit den Ermittlungen in dem Fall unzufrieden. Sie hätten sich dem Verdacht angeschlossen, dass es nicht nur einen Täter gegeben habe. Die zentrale Ermittlungsbehörde habe es versäumt, die anderen zu fassen.

Mögliche Mittäter noch auf freiem Fuss?

Aus Kreisen der Ärzteschaft hatte es damals geheissen, die Obduktion deute darauf hin, dass die Frau wahrscheinlich gemeinschaftlich von mehreren Personen vergewaltigt worden sei. Die Leiche der jungen Frau war im August in einem Seminarraum des Spitals gefunden worden, wo sie nach einer langen Schicht geschlafen hatte.

Ein Mann wurde kurze Zeit später als Verdächtiger von der Polizei festgenommen. Die Ermittler hatten in dem anschliessenden Prozess die Todesstrafe für den Mann gefordert, der als freiwilliger Helfer in demselben Spital wie die junge Frau tätig gewesen war. Er hatte vor Gericht seine Unschuld beteuert.

Proteste fordern sicherere Arbeitsbedingungen

Bei den Protesten, die der Fall ausgelöst hatte, forderten die Teilnehmenden neben der Bestrafung des Täters oder der Täter auch sicherere Arbeitsbedingungen sowie ein Ende der «bestehenden Bedrohungskultur».

Der Fall warf auch ein Schlaglicht auf die sexuelle Gewalt gegen Frauen. In Indien wird nach offiziellen Zahlen alle 15 Minuten eine Frau oder ein Mädchen vergewaltigt.

Frauenrechtler gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Immer wieder kommt es zu Fällen, die auch international Bestürzung auslösen. Zwar wurden in den vergangenen Jahren entsprechende Gesetze in Indien verschärft, trotzdem haben viele das Gefühl, dass zu wenig getan wird.

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