Libanesische Armee soll wachsam gegenüber Israel sein
Nach Angaben der libanesischen Nachrichtenagentur NNA habe der libanesische Armeechef Josef Aoun seine Truppen dazu aufgerufen, sich auf eine Konfrontation mit israelischen Bedrohungen an der Südgrenze des Landes vorzubereiten.
Die aussergewöhnliche Lage des Libanon erfordere höchste Wachsamkeit, so der libanesische General.
Grund für die Warnung ist die derzeitige angespannte politische Lage im Libanon seit dem Rücktritt des Ministerpräsident Saad Hariri (Nau berichtete). Es kursierten Gerüchte, dass Israel einen Angriff gegen die Hisbollah plane. Hariri ist ein enger Verbündeter Saudi-Arabiens, das die Schiitenmiliz und den Iran bekämpft. Die vom Iran unterstützte
Schiitenmiliz Hisbollah ist die dominierende Kraft an Libanons Grenze zu Israel. Zuletzt war 2006 ein Krieg zwischen Israel und der Hisbollah ausgebrochen.
Iran will keine Spannungen
Derweil äusserte der iranische Präsident Hassan Ruhani in einem Telefongespräch mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, dass der Iran die regionalen Spannungen nicht anheizen will. «Wir wollen keine Spannungen, sondern Stabilität und Frieden aller Länder in der Region», so der Wortlaut Ruhanis.
Die von Saudi-Arabien geforderte harte Linie gegen den Iran wegen Einmischung in die Belange anderer Regionalstaaten wies Ruhani zurück. «Einige junge Prinzen haben wenig Erfahrung und verfolgen daher eine abenteuerliche und provokative Politik (...) Wir sind dagegen», sagte der iranische Präsident. Teheran verfolge keinerlei Machtansprüche in anderen Ländern.
Der Iran bekämpfe in erster Linie Terrorismus in der Region, der auch für Europa eine reale Gefahr darstelle. «Dabei könnte auch Frankreich eine konstruktive Rolle spielen, sollte dabei aber pragmatisch und unparteiisch bleiben», sagte Ruhani.
Das Wichtigste in Kürze
- Libanons Armeechef Josef Aoun hat seine Truppen zu Wachsamkeit an der israelischen Grenze aufgerufen.
- Nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Saad Hariri kursierten Gerüchte, Israel könne einen Angriff auf die Hisbollah im Libanon planen.
- Derweil äussert sich der iranische Präsident Hassan Ruhani, der Iran wolle keine Spannungen in der Region.