Libanesischer Minister erklärt nach saudischem Druck Rücktritt

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Libanon,

Nach einer wochenlangen diplomatischen Krise mit Saudi-Arabien und zunehmendem Druck tritt der libanesische Informationsminister George Kurdahi zurück.

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Gibt Rücktritt bekannt: Libanesischer Informationsminister George Kurdahi. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Informationsminister des Libanon gibt seinen Rücktritt bekannt.
  • George Kurdahi stand wegen der Krise mit Saudi-Arabien unter Druck.
  • Das Land leidet unter einer schweren Wirtschaftskrise.

Der libanesische Informationsminister George Kurdahi hat seinen Rücktirtt erklärt. Er stand unter Druck, besonders nach der wochenlangen diplomatischen Krise mit Saudi-Arabien. Er habe die Entscheidung getroffen, weil das Land wichtiger sei als er, erklärte der christliche Politiker am Freitag.

Kurdahi, ein früherer Quiz-Master, stand in der Kritik. Er hatte vor Amtsantritt den Kampf der jemenitischen Huthi-Rebellen gegen Saudi-Arabien gerechtfertigt.

Als diese Äusserungen bekannt wurden, riefen Saudi-Arabien und andere Golfstaaten ihre Botschafter zurück. Riad stoppte zudem alle Exporte aus dem Libanon.

Libanesische Wirtschaft am Boden

Das Land am Mittelmeer leidet seit mehr als zwei Jahren unter der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte. Der Konflikt mit Saudi-Arabien, einem wichtigen Wirtschaftspartner, verschärfte die Lage und trug zum weiteren Verfall der libanesischen Lira bei. Mittlerweile leben rund zwei Drittel der Bevölkerung in Armut.

Der Libanon ist auf internationale Hilfe angewiesen. Er muss die Wirtschaftskrise und die Folgen der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut vor mehr als einem Jahr bekämpfen. Aus libanesischen Regierungskreisen hiess es, Kurdahis Rücktritt stehe in Verbindung mit der Reise des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an den Golf.

Dort wolle dieser den Weg zur Beendigung der Krise ebnen. Macron ist derzeit zu einem Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar und Saudi-Arabien unterwegs. Frankreich hat als frühere Mandatsmacht noch immer enge Beziehungen zum Libanon.

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