Libyens Regierungstruppen nehmen strategisch wichtige Städte ein
Das Wichtigste in Kürze
- Libyens anerkannte Regierung hat einen Erfolg im Konflikt mit General Haftar erzielt.
- Laut eigenen Angaben hätten Regierungstruppen zwei Städte unter Kontrolle gebracht.
Libyens international anerkannte Regierung hat im Konflikt mit dem einflussreichen General Chalifa Haftar einen wichtigen strategischen Erfolg erzielt. Truppen der Regierung hätten westlich der Hauptstadt Tripolis die beiden Küstenorte Sabrata und Surman unter Kontrolle gebracht. Dies teilte deren Sprecher Mohammed Kanunu am Montag mit. Die verbliebenen «terroristischen Milizen» würden von dort verjagt.
Die Region ist unter anderem strategisch wichtig, weil weiter westlich der grosse Öl- und Gaskomplex Mellitah liegt. Von dort wird auch Gas über eine Pipeline nach Italien exportiert. Der Fachmann der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik für Libyen, Wolfram Lacher, sprach auf Twitter von einem «grossen Verlust» für Haftar.
Der einflussreiche General hatte seinen Truppen im vergangenen Jahr eine Offensive auf Tripolis befohlen. Dort sitzt die internationale anerkannte Regierung von Fajis al-Sarradsch. Haftars Anhänger rückten danach bis vor die Tore der Hauptstadt vor.
Bürgerkrieg seit 2011
In Libyen tobt seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 ein Bürgerkrieg. Alle internationalen diplomatischen Bemühungen, den Konflikt in Libyen zu beenden, scheiterten bislang.
Eine von Deutschland im Januar organisierte internationale Libyen-Konferenz in Berlin brachte keine entscheidenden Fortschritte. Die UN beklagten, dass mehrere Staaten gegen das Waffenembargo verstossen.
UN-Generalsekretär António Guterres nannte ausdrücklich die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Ägypten, Russland und die Türkei und sprach von einem Skandal.