Libyens Zentralbank nimmt Betrieb nach Entführung wieder auf
Nach der «sicheren Rückkehr» eines entführten Mitarbeiters hat die Zentralbank in Libyen ihre Arbeit wieder aufgenommen.
Nach der «sicheren Rückkehr» eines entführten Mitarbeiters hat die Zentralbank in Libyen ihre Arbeit wieder aufgenommen. Der entführte IT-Leiter sei sicher zurückgekehrt, hiess es in einem Post vom Nachmittag. Zentralbankchef Al-Sidik Omar Al-Kabir habe nach der Rückkehr eine Sitzung mit den Abteilungsleitern abgehalten, um die nächsten Schritte zu besprechen.
Auf einem Foto im Post war zu sehen, wie Al-Kabir mit anderen Vertretern am Tisch sass. Zuvor hatte es Berichte gegeben, dass er entlassen worden sei. Der IT-Leiter der Zentralbank war am Sonntag von Unbekannten entführt worden, wie es hiess.
Bis zur Freilassung des Mitarbeiters wurden alle Bankgeschäfte und die Arbeit aller Abteilungen und Systeme ausgesetzt.
Neue Krise spitzt sich zu
In Libyen spitzt sich nach jahrelanger Waffenruhe eine neue Krise zu. Das Land ist gespalten, es gibt zwei parallel arbeitende Regierungen und Verwaltungen.
In dem Wüstenstaat in Nordafrika läuft ein langer Kampf um Einfluss und Ressourcen zwischen zwei grossen Lagern. Sie werden angeführt von Ministerpräsident Abdel Hamid Dbaiba in Tripolis im Westen und Feldmarschall Chalifa Haftar sowie dessen Söhnen im Osten.
In der Zentralbank in Tripolis werden Umsätze aus dem Öl- und Gasgeschäft eingezahlt, die etwa 95 Prozent der staatlichen Einnahmen ausmachen. Die Zentralbank ist unter anderem zuständig für die Zahlung öffentlicher Gehälter, auch für den Osten.