Lion Air war es bis 2016 verboten im EU-Raum zu fliegen

Simon Binz
Simon Binz

Indonesien,

Am Montag stürzte eine Maschine der indonesischen Lion Air in die Javasee – vermutlich starben dabei alle 189 Insassen. Wie sicher sind Airlines weltweit?

Blick aus dem Fenster eines Flugzeugs auf die Stadt Zürich (Archiv).
Blick aus dem Fenster eines Flugzeugs auf die Stadt Zürich (Archiv). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der indonesische Flieger Lion Air befand sich bis 2016 auf der Schwarzen-Liste der EU.
  • Das bedeutet, dass die Airline bis vor zwei Jahren nicht im EU-Flugraum operieren durfte.
  • Auf der «Black-List» der Europäischen Union befinden sich nach wie vor über 100 Airlines.

Mangelnde Sicherheitsstandards veranlassten die EU im Jahr 2007 dazu, mehrere indonesische Fluggesellschaften aus ihrem Flugraum zu verbannen. Dazu gehörte auch die Lion Air, die zurzeit wegen der verunfallten Maschine in der Javasee, in den Schlagzeilen steht.

Wie die «New York Times» berichtet, galt das EU-Verbot für den Billig-Flieger bis 2016. Alle anderen indonesischen Airlines auf der Schwarzen-Liste erhielten gar erst im Juni dieses Jahres die Freigabe.  

Die Freigabe erfolgte, da die EU zum Schluss gekommen war, dass die Sicherheitsstandards des asiatischen Landes verbessert wurden. Doch welche internationalen Airlines befinden sich weiterhin auf der Schwarzen-Liste?

Ein Portemonnaie eines Passagiers der Unglücksmaschine der Lion Air schwimmt auf der Javasee.
Ein Portemonnaie eines Passagiers der Unglücksmaschine der Lion Air schwimmt auf der Javasee. - Keystone

114 Airlines dürfen nicht im EU-Raum fliegen

Die EU veröffentlicht Angaben zu dieser Frage jeweils hier. Die Kriterien für die «Black-List» sind die Sicherheitsstandards der internationalen Zivilluftfahrtorganisation, einschliesslich der Personalgenehmigungsverfahren, Flugbetrieb, Flugsicherungsdienste, Unfalluntersuchungen und den Luftfahrtgesetzen eines Landes. 

Auf der Liste befinden sich unter anderem 114 Airlines aus 15 Ländern – zum Beispiel Afghanistan, Eritrea und Nepal – die gemäss der EU «mangelhaft von den inländischen Luftfahrtbehörden beaufsichtigt werden».

Weitere sechs Airlines sind vom EU-Flugraum ausgeschlossen, da trotz genügend inländischer Standards, Sicherheitsbedenken bestehen. Dazu gehören Iran Aseman Airlines; Iraqi Airways in Irak; Blue Wing Airlines in Suriname; Med-View Airlines in Nigeria; Avior Airlines in Venezuela und Air Zimbabwe in Simbabwe.

Fliegen gilt als generell sicher 

Sicherheitsbewertungen von Fluggesellschaften können auch auf der kommerziellen Website Airlineratios.com nachgelesen werden. Darauf sind Bewertungen zu 435 Airlines veröffentlicht. Die Website benutzt ein Sieben-Sterne-System, welches unter anderem auf der Schwarzen-Liste der EU, dem Audit des internationalen Luftverkehrsverbands und der Anzahl Todesfälle basiert.

Die Lion Air hält nach dem Absturz vom Montag eine Sech-Sterne-Bewertung. Zum Vergleich: Die Air France hat ebenfalls nur sechs Sterne, denn die Website registriert bei der französischen Airline einen Todesfall aus dem Jahr 2009. Die Lufthansa-Tochter Swiss hat sieben Sterne.

Wie die «New York Post» in ihrem Bericht festhält, gilt das Fliegen generell als sichere Art des Reisens. Der internationale Luftverkehrsverband, der 290 Fluggesellschaften oder 82 Prozent des gesamten Luftverkehrs vertritt, meldete für 2017 eine Unfallrate von 1,08 pro einer Million Flüge.

Überbleibsel des abgestürzten Flugzeugs der Lion Air schwimmen in der Javasee.
Überbleibsel des abgestürzten Flugzeugs der Lion Air schwimmen in der Javasee. - Keystone

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