Liveticker: Israel kündigt Antwort auf Iran-Angriff an
Das Wichtigste in Kürze
- Erstmals in der Geschichte hat der Iran seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen.
- Trotz internationaler Warnungen wurden rund 300 Drohnen & ballistische Raketen abgefeuert.
- Die Mehrheit der Geschosse konnte abgewehrt werden, nur wenige schlugen laut Israel ein.
- Die Bevölkerung macht sich nun Sorgen um eine mögliche Eskalation.
Am späten Samstagabend hatte Iran einen Vergeltungsschlag lanciert und Drohnen und ballistische Raketen in Richtung Israel abgefeuert. Die israelische Luftabwehr konnte zahlreiche der über 300 Drohnen und Raketen abfangen. Auch die USA, Grossbritannien sowie Jordanien sollen Drohnen und Raketen vom Himmel geholt haben.
Laut dem israelischen Militärsprecher schlugen nur wenige Raketen auf israelischem Gebiet ein. Ein siebenjähriges Mädchen erlitt durch das Schrapnell einer Rakete eine schwere Kopfverletzung, ansonsten gab es keine Verletzten beim Grossangriff.
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Der Iran hat den Angriff als angemessene Reaktion für die Attacke auf seine Botschaft in Syrien dargestellt. Die Führung in Teheran warnte ausserdem eindringlich vor einem erneuten Gegenschlag.
Offen war zunächst, ob Israel mit einem Gegenangriff reagieren würde. Israelische Medien berichteten in der Nacht auf Sonntag jedoch, dass mit einer «erheblichen Reaktion» zu rechnen sei. Die bisherigen Entwicklungen gibt es im Ticker vom Sonntag.
Netanjahu: kluge Reaktion auf Iran-Angriff nötig
22.41: Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat einem Bericht des Rundfunksenders Kan zufolge bei einem privaten Treffen mit Ministern seiner Likud-Partei betont, auf den Raketenangriff des Irans müsse eine kluge Reaktion folgen. Der Iran solle nervös warten müssen, wann die Gegenreaktion erfolge, so wie es Israel vor dem Angriff am späten Samstagabend ergangen sei.
Der Sender berichtete unter Berufung auf einen hochrangigen Beamten, Israel habe zugesichert, die USA vor einem Gegenschlag zu informieren. Damit solle US-Truppen in der Region Zeit gegeben werden, sich auf iranische Vergeltungsmassnahmen vorzubereiten.
USA wollen sich zu möglichem Gegenschlag Israels nicht äussern
22.25: Die US-Regierung möchte sich nach dem iranischen Raketen- und Drohnenangriff nicht öffentlich zu einem möglichen Gegenschlag Israels äussern. «Wir werden den Israelis das Wort überlassen», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Montag. Die USA seien nicht an dem Entscheidungsprozess beteiligt.
Ähnlich äusserte sich auch Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Auf die Frage, ob die USA besorgt seien, dass ein israelischer Vergeltungsschlag amerikanische Streitkräfte in der Region gefährden könne und die USA sich deshalb nicht daran beteiligen wollten, sagte er: «Ich möchte zu diesem Zeitpunkt nicht auf Hypothesen eingehen.» Es liege an Israel, zu entscheiden, ob es auf den iranischen Angriff reagieren werde oder nicht.
Israels Verteidigungsminister diskutiert weiteres Vorgehen in Rafah
21.32: Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat am Montagabend mit Vertretern seines Ministeriums und der für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde das weitere Vorgehen in Rafah erörtert. Nach Angaben der Regierungspressestelle ging es auf dem Treffen vor allem um die Evakuierung von Zivilisten aus der Stadt im Süden des Gazastreifens und die Ausweitung von Lebensmittel- und Medikamentenlieferungen.
USA: Berichte über konkrete Warnungen des Irans sind «Quatsch»
21.20: Der Iran hat die US-Regierung nach Darstellung aus Washington nicht über den Zeitpunkt, Ablauf und Umfang seines Angriffs auf Israel informiert. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby, wies entsprechende Berichte am Montag entschieden zurück. «Die Vereinigten Staaten haben weder vom Iran noch von irgendjemand anderem Nachrichten erhalten, die Aufschluss über einen bestimmten Zeitpunkt, bestimmte Ziele oder Waffentypen, die sie abfeuern würden, gaben», sagte er.
Berichte darüber, dass das «spektakuläre und peinliche Scheitern» des Iran beabsichtigt gewesen sei und der Iran eine Frühwarnung abgegeben habe, um Israel bei der Vorbereitung seiner Verteidigung zu helfen und den potenziellen Schaden zu begrenzen, seien alle «kategorisch falsch». «Das ist Quatsch. Dieser Angriff ist gescheitert, weil er von Israel, den Vereinigten Staaten und einer Koalition anderer Partner, die sich für die Verteidigung Israels einsetzten, niedergeschlagen wurde.»
Angesichts des Ausmasses dieses Angriffs sei es «eindeutig Irans Absicht» gewesen, erhebliche Zerstörungen und Opfer zu verursachen», sagte Kirby.
«Es wird eine Antwort auf den Angriff geben»
21:02: Auf den iranischen Raketen- und Drohnenangriff wird es nach den Worten des israelischen Generalstabschefs Herzi Halevi eine Antwort geben. Beim Besuch der Luftwaffenbasis Nevatim, die an der Abwehr des Angriffs am späten Samstagabend beteiligt gewesen war, sagte Halevi am Montag: «Während wir nach vorne blicken, erwägen wir unsere Schritte.» Auf einen Angriff mit so vielen Raketen auf das Territorium Israels werde eine Reaktion folgen.
Halevi sagte weiter: «Der Angriff des Irans hat neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit im Nahen Osten geschaffen. Wir bewerten die Lage und halten uns auf höchstem Niveau bereit.»
Am Montag war erneut das israelische Kriegskabinett zusammengetreten. Eine offizielle Stellungnahme zu dem Treffen gab es zunächst nicht. Der Fernsehsender Channel 12 berichtete ohne Angabe von Quellen, es seien verschiedene Szenarien erörtert worden, wie auf den iranischen Grossangriff reagiert werden könne. Israels Ziel ist es demnach, dem Iran zu schaden, aber keinen umfassenden Krieg auszulösen.
EU erwägt neue Sanktionen gegen Iran
20:41: In der EU werden nach dem Angriff auf Israel mögliche neue Sanktionen gegen den Iran erwogen. Neue Strafmassnahmen könnten demnach über eine Sanktionsregelung verhängt werden, die nach dem Beginn der iranischen Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine durch Drohnenlieferungen eingerichtet wurde. Über sie wurde bislang unter anderem die Ausfuhr von Bauteilen in den Iran verboten, die für den Bau und die Produktion von unbemannten Luftfahrzeugen verwendet werden. Zudem sind auch Personen und Organisationen von Strafmassnahmen betroffen.
Bei einer Videoschalte zwischen den EU-Aussenministern soll am Dienstag über mögliche Sanktionen beraten werden.
Gegen neue Sanktionen könnte laut Diplomaten allerdings ein Eskalationsrisiko sprechen. So will der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell weiter versuchen, den Iran dazu bewegen, wieder ein Abkommen zur Einschränkung seines Nuklearprogramms einzuhalten. Es soll verhindern, dass der Iran eine Atombombe baut.
Iran setzte bei Angriff Drohnen ein, die auch Russland gegen die Ukraine nutzt
20:08: Bei dem Angriff auf Israel hat der Iran unter anderem Mittelstreckenraketen vom Typ «Emad» und «Cheibarschekan» eingesetzt. Nach Informationen der iranischen Staatsagentur Irna wurden sie aus unterirdischen Raketensilos gestartet. Die Reichweite der Raketen liegt zwischen 1700 und 1800 Kilometern. Die Strecke vom Westen Irans bis Israel beträgt etwa 1000 Kilometer.
Bei der Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» hatten Irans Revolutionsgarden auch Marschflugkörper vom Typ «Paweh» auf Israel abgefeuert. Sie sollen laut der Staatsagentur bis zu 900 Kilometer pro Stunde fliegen können.
Die bei dem Vergeltungsschlag eingesetzten Drohnen waren vom Typ Shahed 136. Dabei handelt es sich um dieselben Kamikazedrohnen, die auch Russland im Kampf gegen die Ukraine einsetzt. Sie zeichnen sich vor allem durch eine günstige Bauweise aus.
Sunak: «Alle Seiten müssen sich in Zurückhaltung üben»
19:27: Grossbritanniens Premierminister Rishi Sunak hat den iranischen Grossangriff auf Israel verurteilt und dazu aufgerufen, einen kühlen Kopf zu bewahren. «Der Iran hat mit diesem Angriff einmal mehr sein wahres Gesicht gezeigt», kritisierte Sunak. Er warf dem Iran vor, die Region weiter destabilisieren zu wollen.
Er werde in Kürze mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu sprechen, sagte Sunak am Montag im Parlament in London. Er wolle Israel angesichts des Angriffs seine Solidarität ausdrücken und darüber diskutieren, wie man eine weitere Eskalation vermeiden könne. «Alle Seiten müssen sich in Zurückhaltung üben. Wir arbeiten mit unseren Alliierten eilig daran, die Situation zu deeskalieren und weiteres Blutvergiessen zu verhindern.»
Israels Kriegskabinett berät mehrere Optionen für Reaktion
19:07: Bei den Beratungen des israelischen Kriegskabinetts sind einem Medienbericht zufolge mehrere Szenarien von Reaktionen auf den iranischen Grossangriff besprochen worden. Einige der Optionen seien von der Art her geringfügiger, andere hingegen intensiver, berichtete der israelische Fernsehsender Channel 12 am Montagnachmittag. Israels Ziel ist es demnach, dem Iran zu schaden, aber keinen umfassenden Krieg auszulösen.
12:21: Israels Kriegskabinett kommt israelischen Medienberichten zufolge erneut zusammen, um über das weitere Vorgehen nach dem iranischen Grossangriff zu beraten. Am frühen Montagnachmittag (13.00 Uhr MESZ) werde das Kabinett ein zweites Mal innerhalb von 24 Stunden tagen, berichteten etwa die Nachrichtenseite ynet und die Tageszeitung «Haaretz». Dem Kriegskabinett steht Regierungschef Benjamin Netanjahu vor.
12.18: Der direkte Angriff des Iran auf Israel beschäftigt zum Wochenstart die Finanzmärkte zwar. Aber bislang lassen sich die Anleger davon nicht aus der Ruhe bringen. Doch ausgestanden ist diese Krise noch nicht und Experten warnen vor schwerwiegenden Folgen einer weiteren Eskalation.
Experte: Dieses Signal will der Iran senden
11.45: In der Nacht auf Sonntag schickte der Iran Hunderte Drohnen in Richtung Israel. 99 Prozent der Geschosse konnten israelischen Angaben zufolge abgefangen werden. Ein Experte wirft nun jedoch die Frage in den Raum: Wie sähe es aus, wenn mehrere Wellen aus Angriffen hintereinander auf Israel treffen würden?
Sicherheitsexperte Nico Lange geht nämlich davon aus, dass der Iran mit seiner Attacke ein bestimmtes Signal senden wolle. Gegenüber «Focus» sagt er, das Mullah-Regime wolle zeigen, dass man in der Lage sei, sich weiterzuentwickeln. Und so eine Bedrohung aufzubauen.
Seit Jahren investiert die islamische Republik in Drohnen, Raketen und Marschflugkörper. «Erst mal» sei es Israel jedoch gelungen, den Angriff aus dem Iran abzuwehren.
11.27: Vier israelische Soldaten sind nach einer Explosion in der Nacht zum Montag an der Grenze zum Libanon im Norden Israels verletzt worden. Einer der Soldaten sei schwer verletzt worden, die weiteren drei leicht bis mittelschwer, teilte das israelische Militär am Montag mit.
Schweiz als Kurier zwischen USA und Iran
11.14: Die Schweiz nimmt die Rolle als Kurier zwischen den USA und dem Iran ein. Während des iranischen Angriffs auf Israel am Wochenende blieben die USA durch weitergeleitete Informationen von der Schweiz in Kontakt mit dem Iran.
Die Schweiz vertritt die amerikanischen Interessen im Iran seit der Geiselnahme in der US-Botschaft in Teheran im Jahr 1980. Als Schutzmacht ermöglicht sie den beiden Ländern, ein Minimum an diplomatischen und konsularischen Beziehungen aufrechtzuerhalten. Das schreibt das EDA auf seiner Website.
10.19: Der israelische Heimatschutz hat Beschränkungen für die Zivilbevölkerung, die vor dem iranischen Grossangriff verhängt worden waren, wieder aufgehoben. Es gebe keine Einschränkungen mehr für Bildungsaktivitäten, am Arbeitsplatz oder bei Versammlungen, teilte der Heimatschutz am Montag auf seiner Webseite mit.
09.42: Irans Aussenminister hat im Gespräch mit mehreren Amtskollegen den Grossangriff auf Israel als «legitime Verteidigung» bezeichnet.
In einem Telefonat mit dem EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell kritisierte Hussein Amirabdollahian erneut den mutmasslich israelischen Angriff auf Irans Botschaftsgelände, wie sein Ministerium am Montag mitteilte.
Israelis «erwarten das Schlimmste»
09.37: Nach dem Grossangriff des Irans in der Nacht auf Sonntag sitzt der Schock bei den Israelis tief. «Man kann nicht zusehen, wie der Himmel in Flammen aufgeht, ohne Angst zu haben», sagt ein Bewohner von Ost-Jerusalem gegenüber der «Washington Post».
«Was soll man den Kindern sagen? Sie können nicht verstehen, was da passiert.»
Einige Israelis luden Freunde zu sich ein, als bekannt wurde, dass der Iran seinen Angriff gestartet hatte. Weil sie in der beängstigenden Situation ihre Liebsten um sich haben wollten.
Eine Therapeutin aus der Stadt Jaffa berichtet, sie habe zuletzt das Gefühl, keine Kontrolle mehr zu haben. «Wir können nichts tun», sagt sie gegenüber der Zeitung. Und: «Mit dieser Regierung (Kabinett von Benjamin Netanjahu, Anm. der Redaktion) erwarte ich das Schlimmste, was man erwarten kann.»
08.24: Irans Flughäfen haben ihren Betrieb wieder aufgenommen. Wie die Nachrichtenagentur Isna am Montag berichtete, sei die Sperrung des Flugverkehrs in den frühen Morgenstunden aufgehoben worden.
Wie geht es weiter? Ein Experte erklärt
05.00: Mit Teherans erstem direkten Angriff auf Israel erreicht die Krise in Nahost eine völlig neue Eskalationsstufe. Wie geht es nun weiter? Diese Frage hat der «Spiegel» dem Historiker und Iran-Experten Rouzbeh Parsi gestellt. Der 51-Jährige erklärt, dass es eine optimistische Interpretation des iranischen Angriffs – und ein weniger optimistisches Szenario gebe.
Der Experte geht demnach davon aus, dass der Angriff Israel nicht so blutig treffen sollte, dass es gezwungen wäre, Vergeltung zu üben. Er führt dies daraufhin zurück, dass die Operation relativ «klein und moderat» gewesen sei. Mit den relativ langsam fliegenden Drohnen sei der Angriff ausserdem angekündigt worden. Damit sollte wohl sichergestellt werden, dass Israel Zeit hatte, sich vorzubereiten und grössere Schäden abzuwenden.
Zum weniger optimistischen Szenario sagt Parsi: «Es gibt in Israel und in Iran durchaus Leute, die glauben, dass ein Krieg zwischen den beiden Ländern unvermeidlich ist. Ihnen geht es nur darum, den optimalen Zeitpunkt zu finden, um entweder anzugreifen oder zu reagieren.» Der Iran-Experte betont, dass der Ball aktuell bei Israel liege und führt aus: «Ein israelischer Angriff gegen hochrangige Personen oder gegen einen Stützpunkt mit Todesopfern wäre eine rote Linie. Wenn das in Iran geschieht, ist es eine Kriegserklärung.»
Wenn dies in Syrien oder im Libanon geschehe, habe Teheran etwas mehr Spielraum, wie es reagieren könne, so Parsi. Sollte es zu einer weiteren Eskalation kommen, so der Iran-Experte, dann würde der Libanon zum primären Schauplatz für die Schlacht. «Die dortige Hisbollah ist sowohl ein potenzieller Angreifer und – noch wichtiger – ein taktisches Hauptziel für Israel».
Kriegskabinett «ist entschlossen» zu reagieren
03.02: Israels Staatsführung hat Medienberichten zufolge noch nicht entschieden, wie sie auf den iranischen Angriff vom Wochenende reagieren soll. Das Kriegskabinett habe bei mehr als dreistündigen Beratungen am Sonntagnachmittag keinen Beschluss gefasst, schreibt die «Times of Israel».
In den kommenden Tagen sollten weitere Gespräche geführt werden, meldete auch das Nachrichtenportal «Axios» unter Berufung auf einen israelischen Beamten. Bei der Sitzung seien mehrere Optionen für einen möglichen israelischen Vergeltungsschlag erörtern worden.
Das Kabinett ist entschlossen zu reagieren, sagte der Beamte. Es müsse aber noch über den Zeitpunkt und den Umfang entschieden werden. Weiter sagte er, dass das Militär damit beauftragt worden sei, zusätzliche Optionen für eine Reaktion zu entwickeln.
Unabhängig davon sagte ein hochrangiger Beamter der Biden-Administration gegenüber Reportern, dass ein israelischer Beamter den Vereinigten Staaten mitgeteilt habe, dass sie nicht darauf aus seien, die Auseinandersetzung mit dem Iran erheblich zu eskalieren.
Kriegskabinettmitglied Benny Gantz, selbst ein pensionierter Armeegeneral, sagte, Israel werde den Iran auf eine Art und Weise und zu einem Zeitpunkt bestrafen, «der für uns richtig ist». Er bezeichnete den Iran als ein «globales Problem» und eine regionale Herausforderung.
Biden hielt Netanjahu nach Darstellung aus Washington dazu an, einen möglichen Schlag und dessen Folgen sorgfältig abzuwägen. In dem Telefonat zwischen den beiden habe Biden «sehr deutlich» gemacht: Man müsse «sorgfältig und strategisch über die Risiken einer Eskalation nachdenken».
Frankreich erhöht Sicherheitsvorkehrungen um jüdische Einrichtungen
02.21: Frankreich erhöht landesweit die Sicherheitsvorkehrungen rund um jüdische Einrichtungen. Ab Montag sollen verstärkt Polizisten vor Synagogen, jüdischen Schulen und «besonders sensiblen und symbolträchtigen» Gebäuden postiert werden. Dies geschehe insbesondere mit Blick auf das jüdische Pessach-Fest Ende April.
Israel öffnet die Schulen wieder
01.34: Israel wird ab Montag in den meisten Teilen des Landes wieder die Schulen eröffnen. Nach einer Bewertung der Lage sei beschlossen worden, «die Bildungsaktivitäten im ganzen Land ab Montag wieder aufzunehmen».
Allerdings gibt es «Einschränkungen» im Grenzgebiet zum Libanon und in Ortschaften nahe des Gazastreifens. Das teilte Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag mit.
Guterres: «Welt kann sich keinen weiteren Krieg leisten»
00.55: UN-Generalsekretär Guterres hat bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates zur Lage im Nahen Osten eindringlich vor einer Eskalation gewarnt. «Weder die Region noch die Welt können sich weiteren Krieg leisten», sagte Guterres am Sonntag.
«Der Nahe Osten steht am Abgrund. Die Menschen in der Region sind mit der realen Gefahr eines verheerenden, umfassenden Konflikts konfrontiert.» Es sei jetzt an der Zeit, den Konflikt «zu entschärfen und zu deeskalieren», mahnte Guterres. Er forderte ausserdem von allen Seiten «maximale Zurückhaltung».
Armeesprecher: «Beispielloser Angriff und beispiellose Verteidigung»
22.30: Israels Armeesprecher Daniel Hagari hat Irans Angriff als beispiellosen Angriff bezeichnet, der auf eine beispiellose Verteidigung gestossen sei. «Dies war das erste Mal, dass eine solche Koalition gegen die Bedrohung durch den Iran und seine Stellvertreter zusammenarbeitete.»
«Wir sind weiterhin in höchster Alarmbereitschaft und beurteilen die Lage», betonte Hagari. «In den letzten Stunden haben wir Einsatzpläne für Angriffs- und Verteidigungsmassnahmen genehmigt.»
Gleichzeitig habe Israel nicht die Mission in Gaza aus den Augen verloren: «Unsere Geiseln aus den Händen des iranischen Stellvertreters Hamas zu befreien.» Die Hamas habe kürzlich den Vorschlag der Vermittler zur Freilassung von Geiseln abgelehnt. «Hamas und Iran wollen den Nahen Osten in Aufruhr versetzen und die Region eskalieren lassen.»