Lokalpolitiker: 37 Tote bei Separatisten-Angriff in Kamerun
Im zentralafrikanischen Land Kamerun sind bei einem Angriff 37 Menschen ums Leben gekommen. Laut einem Politiker handelt es sich bei den Tätern um Separatisten.
Das Wichtigste in Kürze
- In Kamerun sind mindestens 37 Menschen getötet worden.
- Die mutmasslichen Angreifer sind Separatisten.
- In der Region gibt es immer wieder konfligierende Interessen angesichts der zwei Sprachen.
Bei einem Angriff mutmasslicher Separatisten sind im Südwesten Kameruns nach Angaben eines Lokalpolitikers mindestens 37 Menschen getötet worden.
Die Täter hätten am Wochenende die Kleinstadt Akwaya in der anglophonen Südwest-Region angegriffen. Sie haben dutzende Häuser niedergebrannt, sagte der örtliche Parlamentsabgeordnete Aka Martin Tyoga der Deutschen Presse-Agentur am Montag.
Dabei seien 32 Menschen im Schlaf überrascht worden und verbrannt. In einem Dorf ausserhalb von Akwaya seien zudem fünf Menschen getötet und sechs Häuser niedergebrannt worden.
Konflikt wegen Sprachen
Die Angriffe könnten Teil der Strategie der Separatisten sein, für Chaos in jenem Landesteil zu sorgen. Dort sprechen die Menschen zwar grösstenteils Englisch, aber gleichzeitig gilt Französisch als Amtssprache. Viele von ihnen lehnen das staatliche Bildungssystem ab. Sie werfen ihm vor, die englische Sprache und Kultur zugunsten der französischsprachigen Mehrheit zu untergraben.
Die Mehrheit der rund 23 Millionen Einwohner des zentralafrikanischen Staates spricht Französisch. Nur eine Minderheit nahe der Grenze zu Nigeria ist anglophon. Die Minderheit fühlt sich seit langem von der frankophonen Mehrheit benachteiligt. Der Konflikt ist 2017 mit offenen Bestrebungen nach staatlicher Unabhängigkeit eskaliert.
Nach Angaben von Human Rights Watch ist die Gewalt in dem schwelenden Konflikt seit Jahresbeginn wieder angestiegen. Mindestens 82 Menschen seien seit Januar entführt worden, teilte die Menschenrechtsorganisation am Montag mit.
«Bewaffnete Separatistengruppen entführen, terrorisieren und töten Zivilisten in den englischsprachigen Regionen. Offensichtliche haben sie keine Angst, von ihren eigenen Anführern oder den kamerunischen Strafverfolgungsbehörden zur Rechenschaft gezogen zu werden.» Dies sagte Ilaria Allegrozzi, die leitende Forscherin für Zentralafrika von Human Rights Watch.