M23-Rebellen erobern Goma: Krise im Ostkongo eskaliert

Schwere Kämpfe in der Provinzhauptstadt Goma führen zur Einnahme durch M23-Rebellen. Die Region steht kurz vor einer humanitären Krise.

Brennende UN-Fahrzeuge Kongo
Menschen gehen in Goma, Demokratische Republik Kongo, an UN-Fahrzeugen vorbei, die in Brand gesetzt wurden. (Archivbild) - keystone

Die Rebellenmiliz M23 hat nach eigenen Angaben die wichtige Provinzhauptstadt Goma im Osten der Demokratischen Republik Kongo eingenommen. Dies teilte die Gruppe in einer Presseerklärung mit.

Eine offizielle Bestätigung der Armee oder Regierung in Kinshasa steht noch aus. Anwohner berichten von anhaltenden Schüssen und Plünderungen in der Stadt, berichtet die «Tagesschau».

«Es stimmt, dass die M23 in Goma eingedrungen ist, aber ich bin nicht sicher, dass sie die gesamte Stadt kontrollieren», erklärte der Polizeibeamte Stanley Mugisho gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Dorfbewohner fliehen vor Kämpfen nahe Goma
Dorfbewohner fliehen vor Kämpfen nahe Goma. - AFP

Die Lage bleibt unübersichtlich. Einwohner sehen M23-Kämpfer und Armeesoldaten mit weissen Flaggen, die ihre Waffen und Fahrzeuge zurücklassen.

Nur im Stadtzentrum dauern die Kämpfe noch an.

Massive Fluchtbewegungen und regionale Besorgnis

Die jüngsten Entwicklungen haben zu einer Massenflucht geführt. Laut UN-Angaben wurden innerhalb von drei Wochen 400'000 Menschen vertrieben.

Die Situation löst auch in der Region und international grosse Besorgnis aus. Kenias Präsident William Ruto, aktueller Vorsitzender der ostafrikanischen Staatengemeinschaft EAC, kündigte laut «Spiegel» einen Sondergipfel an.

Ein Flüchtlingslager am Rande von Goma: 75,9 Millionen Menschen waren Ende 2023 Binnenvertriebene.
Ein Flüchtlingslager am Rande von Goma (Archivbild). - Moses Sawasawa/AP/dpa

Er forderte zudem eine sofortige Einstellung der Kämpfe. Die Regierung in Kinshasa und UN-Experten werfen Ruanda vor, die M23 zu unterstützen.

UN-Berichte sprechen von über 1600 ruandischen Soldaten auf kongolesischem Boden.

Goma: Humanitäre Lage verschärft sich

Die meisten internationalen Hilfsorganisationen haben ihr Personal aus Goma abgezogen. Ursula Langkamp von der Welthungerhilfe berichtet:

«Unsere lokalen Mitarbeiter vor Ort sprechen von einer Horrornacht in Goma», sagte Langkamp der Deutschen Presse-Agentur. Die ganze Nacht seien Schüsse und Detonationen zu hören gewesen.

Die Bevölkerung verschanzt sich in ihren Häusern, Geschäfte bleiben geschlossen. Der Sitz des Provinzgouverneurs wurde laut Langkamp geplündert.

Kommentare

User #5923 (nicht angemeldet)

Bitte Bitte Spenden Sie es ist sehr dringend !

User #5914 (nicht angemeldet)

Goma, war das nicht das erste Gorilla 🦍 Baby im Basler Zolli?

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