Demokratische Republik Kongo: Beziehungen zu Ruanda abgebrochen
Die Kämpfe zwischen den M23-Rebellen und der kongolesischen Armee eskalieren. Die Demokratische Republik Kongo beendet die diplomatischen Beziehungen zu Ruanda.
Die Demokratische Republik Kongo hat alle diplomatischen Beziehungen zu Ruanda abgebrochen. Grund dafür sind die anhaltenden Kämpfe mit der Rebellengruppe M23 im Osten des Landes.
Diese würde laut dem Kongo von Ruanda unterstützt werden. Wie «SRF» berichtet, hat Kongo zudem seine Diplomaten aus Ruanda abberufen.
Es hätte zudem die ruandischen Behörden aufgefordert, ihre diplomatischen Aktivitäten in Kinshasa binnen 48 Stunden einzustellen. Ein Vertreter des kongolesischen Aussenministeriums bezeichnete dies als «schwerste Form eines diplomatischen Zusammenbruchs».
Rebellen bedrohen Millionenstadt Goma
Die Lage im Ostkongo spitzt sich somit dramatisch zu.
Nach Angaben von «Deutsche Welle» belagern die M23-Rebellen die Provinzhauptstadt Goma, in der sich rund drei Millionen Menschen aufhalten sollen.
Die Stadt am Kivu-See ist weitgehend umzingelt, was Panik unter den Bewohnern auslöst.
Schwere Vorwürfe gegen Ruanda
Kongo und die Vereinten Nationen werfen Ruanda vor, die M23-Rebellen mit Truppen und Waffen zu unterstützen. Laut UN-Experten sollen sich bis zu 4000 ruandische Soldaten im Kongo befinden.
Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas verurteilte Ruandas Vorgehen scharf:
«Diese Unterstützung für die Offensive der M23 durch die ruandischen Streitkräfte ist eine klare Verletzung des Völkerrechts (...)».
Humanitäre Krise verschärft sich
Die Kämpfe haben verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung.
Wie «SRF» meldet, wurden allein in den letzten drei Wochen über 400'000 Menschen vertrieben.
Den Geflüchteten fehlt es an Nahrung, Wasser und medizinischer Versorgung.
Internationale Reaktionen
Angesichts der eskalierenden Lage hat der UN-Sicherheitsrat laut der «Tagesschau» ein Dringlichkeitstreffen für Sonntag anberaumt. Die Vereinten Nationen haben zudem damit begonnen, nicht-essentielles Personal aus Goma abzuziehen.
Bei den Kämpfen kamen laut «Presse» auch neun südafrikanische Blauhelm-Soldaten ums Leben.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch warnt vor einer sich zuspitzenden humanitären Krise in der Region.
Friedensbemühungen gescheitert
Im Dezember 2024 waren laut «Tagesschau» Friedensverhandlungen zwischen Kongo und Ruanda unter Vermittlung Angolas bereits gescheitert.
Ein geplantes Treffen zwischen den Präsidenten beider Länder wurde in letzter Minute abgesagt.
Die aktuelle Eskalation lässt befürchten, dass sich der Konflikt zu einem regionalen Krieg ausweiten könnte. Die internationale Gemeinschaft drängt auf eine diplomatische Lösung, doch bislang ohne Erfolg.