Malaysische Behörden müssen Swatch-LGBT-Uhren zurückgeben
Ein malaysisches Gericht hat die Rückgabe von konfiszierten Swatch-Uhren angeordnet.
Ein malaysisches Gericht hat am Montag die lokalen Behörden angewiesen, dutzende beschlagnahmte Swatch-Uhren an Geschäfte zurückzugeben. Die Uhren waren im Mai 2023 im Rahmen einer Kampagne gegen Uhren mit LGBT+-Motiven konfisziert worden, wie ein Anwalt am Montag der Nachrichtenagentur AFP sagte.
Die insgesamt 172 Uhren haben einen Gesamtwert von umgerechnet rund 12'500 Franken. Ein Beamter erklärte 2023, die Uhren seien beschlagnahmt worden, weil sie das Akronym «LGBT+» trugen und die sechs Farben der weltweit bekannten Regenbogenflagge darstellten.
Die Regierung von Malaysia, wo Homosexualität verboten ist und homosexuelle Menschen weit verbreiteter Diskriminierung ausgesetzt sind, verbot daraufhin Swatch-Uhren mit dem Regenbogenmotiv und warnte, dass Besitzer oder Verkäufer mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden könnten.
Gericht ordnet Rückgabe an
Die Behörden erklärten, die Uhren könnten «den Interessen der Nation schaden», indem sie die LGBTQ+-Bewegung fördern würden. In ihrem Einspruch gegen die Beschlagnahmung erklärte Swatch jedoch, dass ihre Produkte «keine sexuellen Aktivitäten fördern», sondern lediglich einen lustigen und fröhlichen Ausdruck von Frieden und Liebe darstellen.
Das Hohe Gericht in Kuala Lumpur entschied nun am Montag, dass das Innenministerium die Uhren innerhalb von 14 Tagen an Swatch zurückgeben muss. Innenminister Saifuddin Nasution Ismail erklärte, sein Ministerium werde die Anordnung des Gerichts respektieren. Sein Juristenteam müsse jedoch «die Grundlagen des Urteils prüfen», bevor es allenfalls Berufung einlegen könne.