Mali: Westafrikanische Staaten fordern sofortige Machtübergabe
Der westafrikanische Staatenverbund fordert die Militärs in Mali zur Machtabgabe auf. Diese zwangen durch einen Putsch den vorigen Präsidenten zum Rücktritt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Staatenverbund Ecowas fordert die Militärs in Mali zur Machtabgabe auf.
- Es solle eine zivile Übergangsregierung entstehen.
- Die aufständischen Militärs hatten zuvor den Präsident Keïta zum Rücktritt gezwungen.
Der westafrikanische Staatenverbund Ecowas hat die aufständischen Militärs in Mali dazu aufgerufen, die Macht an eine zivile Übergangsregierung zu übergeben. Diese Übergangsregierung solle von einem Präsidenten und einem Ministerpräsidenten angeführt werden.
Dies sagte der nigrische Präsident und Ecowas-Vorsitzende Mahamadou Issoufou in einer Stellungnahme nach einem Gipfel am Freitag. Keiner der beiden dürfe später als Kandidat bei der nächsten Präsidentenwahl kandidieren.
Die Übergabe der Regierungsgeschäfte solle demnach in Konsultation mit Malis Verfassungsgericht, politischen Parteien und Zivilorganisationen stattfinden. Laut der Stellungnahme soll die Übergangsregierung dann binnen zwölf Monaten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen abhalten.
Aufständische Militärs hatten vergangene Woche Präsident Ibrahim Boubacar Keïta zum Rücktritt gezwungen. Sie kündigten die Bildung eines Übergangskomitees an, das demnächst Wahlen abhalten solle. Die Opposition warf Keïta Korruption und Wahlmanipulation vor und forderte seinen Rücktritt.
International wurde der Putsch scharf verurteilt und die Freilassung Keïtas gefordert. Der westafrikanische Staatenverbund Ecowas bemüht sich, in der Krise zu vermitteln. Keïta wurde unterdessen am Donnerstag freigelassen.
Mali steckt seit Jahren in einer Krise. Mehrere Terrorgruppen sind dort aktiv, einige haben dem Islamischen Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen. In dem Land sind eine EU-Ausbildungsmission sowie eine UN-Mission tätig, an denen sich auch Deutschland beteiligt.