Die armenische Hauptstadt Eriwan steht still. Demonstranten blockieren Strassen, öV und Flughafen. Aufgerufen hatte der nicht gewählte Oppositions-Kandidat Nikol Paschinjan.
Die Armenier demonstrieren und wollen das Land lahmlegen.
Die Armenier demonstrieren und wollen das Land lahmlegen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Armenien legen die Demonstranten die Hauptstadt Eriwan lahm, sie blockieren Hauptstrassen und U-Bahnen.
  • Die Protestierenden wehren sich gegen Korruption in der armenischen Regierung.
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In der Ex-Sowjetrepublik Armenien haben neue Massenproteste der Opposition die Hauptstadt Eriwan am Mittwoch lahmgelegt. Demonstranten blockierten nach örtlichen Medienberichten die Hauptstrassen. Auch die U-Bahn fuhr nicht.

Der Oppositionsführer Nikol Paschinjan hatte zu massenhaftem zivilem Ungehorsam aufgerufen, nachdem am Dienstag seine Wahl zum Ministerpräsidenten gescheitert war. Berichten zufolge schloss sich auch das Personal des Flughafens von Eriwan dem Streik an.

Armeniens Protestführer Paschinjan wurde im Parlament abgeblockt, jetzt wollen seine Anhänger das ganze Land zum Stillstand bringen. Nach seiner Wahlschlappe rief Paschinjan seine Anhänger für den heutigen Mittwoch wieder zu Protesten auf.
Armeniens Protestführer Paschinjan wurde im Parlament abgeblockt, jetzt wollen seine Anhänger das ganze Land zum Stillstand bringen. Nach seiner Wahlschlappe rief Paschinjan seine Anhänger für den heutigen Mittwoch wieder zu Protesten auf. - dpa

Der seit Wochen dauernde Protest in dem 2,9 Millionen Einwohner zählenden Land im Süd-Kaukasus richtet sich gegen Korruption und Vetternwirtschaft in der Führung. Die Demonstranten haben bereits den Rücktritt von Ministerpräsident Sersch Sargsjan erzwungen.

Sie kommen aber nicht an der Mehrheit von dessen Republikanischer Partei im Parlament vorbei. Das isolierte Armenien ist auf Russland als Schutzmacht angewiesen, es ist zugleich dessen wichtigster Partner in der konfliktträchtigen Region mit Grenzen zum Iran und zur Türkei.

Paschinjan hat in den vergangenen zwei Wochen Massenproteste gegen Korruption und Vetternwirtschaft organisiert und damit Regierungschef Sargsjan zum Rücktritt gezwungen. Vor der Abstimmung über einen neuen Regierungschef in Armenien am Dienstag hat die Opposition mit neuen Protesten einen Machtwechsel gefordert.
Paschinjan hat in den vergangenen zwei Wochen Massenproteste gegen Korruption und Vetternwirtschaft organisiert und damit Regierungschef Sargsjan zum Rücktritt gezwungen. Vor der Abstimmung über einen neuen Regierungschef in Armenien am Dienstag hat die Opposition mit neuen Protesten einen Machtwechsel gefordert. - dpa
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