Medien: Netanjahu-Berater festgenommen
Enge Vertraute des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu wurden im Zusammenhang mit illegalen Beziehungen zu Katar festgenommen.

Israels Polizei hat bei Ermittlungen zu mutmasslich illegalen Beziehungen zwischen Vertrauten Benjamin Netanjahus und dem Golfstaat Katar zwei Personen festgenommen. Israelischen Medien zufolge handelt es sich bei beiden Verdächtigen um hochrangige Berater des israelischen Regierungschefs.
Das Golfemirat Katar gehört zu den Unterhändlern bei den indirekten Gesprächen mit der Hamas, gilt aber auch als Unterstützer der Terrororganisation. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.
Laut Polizei gilt eine von einem Gericht verhängte Nachrichtensperre. Medien zufolge soll auch Netanjahu in dem Fall aussagen. Die Ermittlungen in dem Fall erfolgen gemeinsam mit dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet. Israels Regierung hatte Anfang des Monats beschlossen, Schin Bet-Chef Ronen Bar zu entlassen.
Kritiker in Israel warnen, der Schritt solle zum Ende der Ermittlungen in der «Katargate-Affäre» führen. Das Oberste Gericht setzte Bars Entlassung mit einer einstweiligen Verfügung vorerst aus.
Opposition fordert Untersuchung
Netanjahus Likud-Partei kritisierte nun die Festnahme einer der beiden Männer als Versuch, Israels Regierungschef zu Fall zu bringen und die Entlassung von Bar zu verhindern. Die Partei sprach von einer «erfundenen Affäre».
Die Generalstaatsanwaltschaft und der Chef des Geheimdiensts Schin Bet arbeiten daran, «mithilfe von Haftbefehlen einen Staatsstreich durchzuführen», wie es in einer Erklärung ohne Angaben von Einzelheiten weiter hiess.
Oppositionsführer Jair Lapid teilte mit, ein Satz komme nicht in der Erklärung der Likud-Partei vor – nämlich, dass niemand aus Netanjahus Büro Geld aus dem feindlichen Land Katar erhalten habe.
Netanjahu versuche, die Ermittlungen zu der Affäre zu sabotieren, sagte der Oppositionspolitiker Jair Golan. Er forderte eine Untersuchung wegen des Verdachts, dass Netanjahu Sicherheit für Geld verkauft habe.