In Myanmar: Medien berichten von mehreren Toten bei Protesten

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Myanmar,

Seit dem Putsch gegen Aung San Suu Kyi kommt es in Myanmar immer wieder zu Massenprotesten. CNN spricht nun vom bislang blutigsten Tag.

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Berichten zufolge hat die Polizei Wasserwerfer und Tränengas gegen die Demonstranten eingesetzt, auch sollen Schüsse gefallen sein. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In Myanmar soll die Polizei bei Protesten mindestens neun Menschen getötet haben.
  • Ausserdem soll es mehrere Verletzte und Festnahmen gegeben haben.
  • Die Demonstranten fordern die Freilassung der festgesetzten Regierungschefin.

Die angespannte Situation spitzt sich in Myanmar nach dem Militärputsch weiter zu. Medien berichten vom bislang blutigsten Tag. Neun Menschen sollen durch Polizeigewalt getötet worden sein.

In Myanmar sollen nach Berichten von Lokalmedien und Augenzeugen bei landesweiten Protesten gegen den Militärputsch mehrere Menschen getötet, verletzt und festgenommen worden sein.

Neun Menschen durch Polizeigewalt getötet

In den beiden grössten Städten Rangun und Mandalay sowie in Dawei und Bago sollen bislang mindestens neun Menschen durch Polizeigewalt gestorben sein, berichtete die Zeitung «The Irrawaddy» am Sonntag. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben ist nicht möglich.

Der Polizei wird vorgeworfen zunächst mit Gummigeschossen und Tränengas, später mit scharfer Munition gegen Demonstranten vorgegangen zu sein. Dabei soll Demonstranten gezielt in den Kopf geschossen worden sein, berichtete das Online-Portal «Myanmar Now». Der Sender CNN sprach vom bislang blutigsten Tag seit dem Militärputsch vom 1. Februar.

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Im Februar 2021 gab es einen Militärputsch in Myanmar (Birma). - dpa

Die Proteste richten sich gegen das Militär. Auf Bildern, die von «Frontier Myanmar» verbreitet werden, sind Demonstranten zu sehen, die in der Innenstadt von Rangun Barrikaden errichtet haben. Manche tragen Schilder, auf denen steht: «Schützt das Volk. Schützt die Demokratie».

Die kanadische Botschaft vor Ort zeigte sich angesichts der zunehmenden Gewalt gegen «unbewaffnete» Demonstranten entsetzt. Man gedenke der Todesopfer und Verletzten, die sich für «eine friedliche Rückkehr zu einer demokratischen Regierung in Myanmar» einsetzten, hiess es in einer Mitteilung der Botschaft auf Facebook.

Massenproteste seit Militärputsch

Am 1. Februar hatte das Militär in Myanmar gegen Regierungschefin Aung San Suu Kyi geputscht. Die 75-Jährige hatte die Parlamentswahl im November mit klarem Vorsprung gewonnen. Seit dem Umsturz hat es immer wieder Massenproteste in Myanmar gegeben.

Die Demonstranten fordern die Freilassung der festgesetzten Regierungschefin und die Wiedereinsetzung ihrer zivilen Regierung. Das Militär hat zuletzt mit zunehmender Härte gegen die Widerstandsbewegung durchgegriffen.

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