Mehr als 200 Menschen bei Banden-Angriffen auf Dörfer in Nigeria getötet

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Nigeria,

Bei mehreren Überfällen auf Dörfer im Nordwesten Nigerias haben Mitglieder bewaffneter Banden mehr als 200 Menschen getötet.

Eine Patrouille nigerianischer Soldaten
Eine Patrouille nigerianischer Soldaten - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Dorfbewohner berichten von Überfällen und Plünderungen.

Die Angriffe ereigneten sich laut Angaben einer Regierungssprecherin vom Sonntag in der vergangenen Woche im Bundesstaat Zamfara. «Dies ist entsetzlich und tragisch», sagte eine Sprecherin der Ministerin für humanitäre Angelegenheiten, Sadiya Umar Farouq.

«Wir machen uns auch Sorgen um die Vertriebenen, die zu Hunderten aus ihren Gemeinden fliehen», hiess es in der Erklärung der Ministerin. Mehr als 10.000 Menschen seien obdachlos, weil ihre Häuser von den Bandenmitgliedern zerstört wurden, «und viele werden noch vermisst.»

Zuvor hatten mehrere Augenzeugen der Nachrichtenagentur AFP von den Überfällen berichtet. Demnach griffen hunderte Bewaffnete auf Motorrädern am Mittwoch und Donnerstag zehn Dörfer der Bezirke Anka und Bukkuyum an, plünderten, brannten Häuser nieder und schossen auf die Bewohner.

Die Angreifer hätten auf «jeden geschossen, den sie sahen», sagte Babandi Hamidu, ein Bewohner des Dorfes Kurfa Danya, AFP. Sein Bericht stimmte mit den Angaben von Bewohnern anderer Dörfer weitgehend überein.

Nigerias Präsident Muhammadu Buhari verurteilte die Überfälle und bezeichnete sie als «Verzweiflungstat von Massenmördern». Die Regierung hatte die Mitglieder bewaffneter Banden kürzlich offiziell als «Terroristen» eingestuft, um mit härteren Strafen gegen sie vorzugehen.

Der Gouverneur von Zamfara, Bello Matawalle, bezifferte die Zahl der Todesopfer hingegen deutlich niedriger mit 58. Aus Anka seien 22 Tote gemeldet worden und aus Bukkuyum 36 Todesopfer, erklärte ein Sprecher des Gouverneurs.

Derweil liessen bewaffnete Banden im nordwestlichen Bundesstaat Kebbi 30 Schüler und einen Lehrer frei, die sich sieben Monate lang in Gefangenschaft befunden hatten. Laut Angaben eines Sprechers des Gouverneurs von Kebbi sollen die Betroffenen nun medizinisch betreut und zu ihren Familien zurückgebracht werden. Ob für die Befreiung eine Lösegeldzahlung erfolgte, war zunächst unklar.

Im Nordwesten und Zentrum Nigerias sind seit Jahren schwer bewaffnete Gruppen aktiv. Sie werden für Angriffe, Plünderungen und Viehdiebstahl in grossem Ausmass verantwortlich gemacht. In den vergangenen Monaten nahm die Gewalt deutlich zu.

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