Menschenrechtsorganisation Memorial gründet Schweizer Sektion

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Bern,

Memorial, eine russische Menschenrechtsorganisation, hat eine Schweizer Sektion gegründet.

Memorial
Irini Scherbakowa ist ein Gründungsmitglied von Memorial. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die russische Menschenrechtsorganisation Memorial hat eine Schweizer Sektion gegründet.
  • Der emeritierte Linguistik-Professor Patrick Sériot ist Vorsitzender von Memorial Schweiz.
  • Sein Stellvertreter wird der Tschechisch-Lektor Tomasz Glanc.

Die russische Menschenrechtsorganisation Memorial hat eine Schweizer Sektion gegründet. Wegen ihrer Zwangsauflösung in Moskau Ende 2021 und der Verhaftung mehrerer Mitglieder ist die Organisation zunehmend im Exil tätig.

Das Gründungstreffen der Schweizer Sektion fand am Samstag in Bern statt. Dies bestätigte Jelena Schemkowa, Geschäftsführerin von Memorial International, am Montag gegenüber Keystone-SDA einen Bericht des Deutschschweizer Radios SRF.

Vorsitzender von Memorial Schweiz ist der emeritierte Linguistik-Professor Patrick Sériot, dessen Stellvertreter der Tschechisch-Lektor Tomasz Glanc.

Dokumentation von stalinistischen Gräuel

Memorial als älteste russische Menschenrechtsorganisation bemüht sich seit seiner Gründung im Januar 1989 um die Aufarbeitung der stalinistischen Gräuel. Aber auch andere Menschenrechtsverletzungen sowie um die Aufdeckung von Geschichtsklitterung sind Thema bei der Organisation. Auch gegenwärtige Missstände in Russland werden dokumentiert.

Geschichtsverfälschung hat unter dem Langzeit-Präsidenten Wladimir Putin in Russland wieder zugenommen, wie Memorial betont. Besonders der sogenannte Grosse Vaterländische Krieg gegen Nazi-Deutschland werde als Argument für den Angriff auf die Ukraine vor 16 Monaten und den Kampf gegen ein angebliches Nazi-Regime in Kiew missbraucht. Der sowjetische Sieg über Hitler sei dem Kreml heilig.

In der Schweiz sollen Beweise für Kriegsverbrechen in der Ukraine gesammelt und Historikerinnen und Historiker für deren Dokumentation gewonnen werden. Dies sagte Schemkowa gegenüber Radio SRF. Es sei wichtig, dass die Verbrecher von heute dereinst bestraft werden.

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