Wladimir Putin

Wladimir Putin zieht sich immer mehr zurück

Simon Binz
Simon Binz

Russland,

Laut einem russischen Journalisten ist Wladimir Putin Entscheidungs-müde. Er überlässt die meisten Entscheidungen demnach seinen Mitarbeitern.

Wladimir Putin
Wladimir Putin trifft offenbar kaum noch Entscheidungen, er überlässt diese stattdessen seinen Untergebenen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wladimir Putin zieht sich laut einem russischen Journalisten immer mehr zurück.
  • Der Kreml-Chef soll seit Beginn des Jahres keinerlei Entscheidungen mehr getroffen haben.
  • Putin delegiert demnach die meisten Entscheidungen an seine Mitarbeiter.

Um Wladimir Putin (70) soll es seit Beginn des Jahres still geworden sein. Wie der russische Exil-Journalist Lev Kaldik berichtet, hat der Kreml-Chef keinerlei grosse oder kleine Entscheidungen mehr getroffen. Kaldik hat mit Personen gesprochen, die dem russischen Staatsapparat nahestehen.

Putin soll demnach bereits in den vergangenen Jahren damit begonnen haben, Entscheidungen zu delegieren. Schriftliche Befehle erhalten laut Kaldik keine konkreten Anweisungen mehr. Putin beschränkt sich darauf, andere Regierungsmitglieder anzuweisen, die Befehle zu treffen.

Denken Sie, dass Putin auch am Ende des Ukraine-Krieges noch Kreml-Chef sein wird?

Wie der russische Journalist berichtet, heisst es etwa gegenüber Ministerpräsident Michal Mischustin dann: «An Mischustin. Organisieren Sie die Angelegenheit und berichten Sie.» Der Kreml-Chef soll ausserdem auf alle Papiere, die auf seinem Schreibtisch landen, einfach nur «Aussortieren und berichten».

Beamte verstehen Wünsche von Wladimir Putin nicht

In Russland sind die staatlichen Mitarbeiter darauf ausgerichtet, dass Anweisungen immer von oben kommen. Deshalb ist das passive Verhalten von Wladimir Putin ein grosses Problem. Wie Kaldik in seinem Bericht schreibt, verstehen die Beamten die Wünsche des Kreml-Chefs häufig nicht.

Sie würden ausserdem davor zurückschrecken, die Anweisungen auf die eine oder andere Art auszulegen. Denn: Sie wissen, dass Putin vor ihnen in den Ruhestand gehen wird. Es kann also sein, dass sie ihre Entscheidungen dann unter Umständen erneut erklären müssen.

Anstatt Entscheidungen zu treffen, schieben sich die Behörden im russischen Staatsapparat also gegenseitig die Verantwortung zu. Dieser Umstand führt natürlich dazu, dass sich alles verlangsamt. Das zeigte sich etwa, als Anti-Putin-Rebellen in Belgorod mehrmals die Grenze übertraten.

Kommt hinzu, dass alle Verwaltungsebenen die weitergegebenen Informationen – vor allem wenn sie schlecht sind – beschönigen. Im Fall von Belgorod wusste deshalb die Armee lange nicht, was wirklich vor sich ging. Denn der Geheimdienst ist für die Grenzkontrolle zuständig.

Laut Kaldik bekam Putin lediglich die Information, dass ein paar Saboteure die ukrainische Grenze überquert haben. Das Ganze sei als Art provinzielle Aktivität beschönigt worden, erklärt der russische Journalist.

Kommentare

User #3026 (nicht angemeldet)

Braucht er noch jemand der den Sarg Deckel schliesst?

User #1440 (nicht angemeldet)

Nur richtige Fakten zählen. Alles andere ist was für die abendliche Märchenstunde.

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